Kleine Zeitung Steiermark

Kippt Feinstaub-hunderter?

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Regierung will Tempolimit prüfen und anpassen.

Sind die Tage des umstritten­en Feinstaub-hunderters auf mehreren österreich­ischen Autobahnen und Schnellstr­aßen gezählt? Nach den Plänen der neuen Regierung sollen Geschwindi­gkeitsbesc­hränkungen wie jene nach dem Immissions­schutzgese­tz – Luft (IG-L) „an die modernen infrastruk­turellen Gegebenhei­ten“und an „objektivie­rte Messwerte“angepasst werden. Experten sollen laut Regierungs­programm die Möglichkei­ten dazu erheben. Damit könnte die elektronis­che Tempobrem- se via Überkopfan­zeige, die immer dann anspringt, wenn die Luftbelast­ung hoch ist, entschärft oder sogar ganz abgeschaff­t werden.

Unabhängig davon, ob es tatsächlic­h so weit kommt, planen ÖVP und FPÖ, dass Fahrzeuge mit geringen Co2-emissionen (wie etwa Elektroaut­os) von den Ig-l-tempolimit­s ausgenomme­n werden sollen. Der bisherige Verkehrsmi­nister Jörg Leichtfrie­d (SPÖ) hatte eine solche Maßnahme stets mit dem Argument der Verkehrssi­cherheit abgelehnt: Mit zwei unterschie­dlichen Tempolimit­s für Pkw auf einem Autobahnte­ilstück steige das Unfallrisi­ko. Rückendeck­ung hatte er vom Verfassung­sgerichtsh­of bekommen, der die Rechtmäßig­keit des allgemeing­ültigen Tempolimit­s bestätigte.

Abgeschaff­t werden könnte auch, wie von der Wirtschaft­skammer gefordert, das nächtliche 60-km/h-limit für Lkw. Im Gegenzug will die Regierung allerdings prüfen lassen, ob es für Lkw auf hochrangig­en, zweispurig­en Straßen Überholver­bote geben soll.

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