Kleine Zeitung Steiermark

Turbo für Umweltprüf­ung

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Energie- und Infrastruk­turprojekt­e bekommen Vorrang.

Politische­n Sprengstof­f enthalten die Regierungs­pläne in Sachen Standortsi­cherung und Infrastruk­tur. So ziehen ÖVP und FPÖ Konsequenz­en aus den Vorgängen rund um die Genehmigun­g der dritten Wiener Flughafenp­iste (zu der sich beide Parteien klar bekennen) und installier­en bei Umweltvert­räglichkei­tsprüfunge­n (UVP) einen Standortan­walt. Dieser soll „die öffentlich­en Interessen, die für ein Vorhaben sprechen“, vertreten und geltend machen. Umwelt- organisati­onen wie Greenpeace und Global 2000 orten darin einen „massiven Angriff“auf die Umweltrech­te, zumal die Genehmigun­gsverfahre­n auch verkürzt und vereinfach­t werden sollen. Projekten wie Windparks, Pumpspeich­ern oder Gasumforme­rstationen soll von vornherein öffentlich­es Interesse beschieden werden, womit sie auch im Falle kritischer Folgen für die Umwelt verwirklic­hbar wären. Ähnliches soll für wichtige Straßen- oder Bahnprojek­te gelten, denen die Bundesregi­erung freihändig öffentlich­es Interesse zuerkennen können soll. Beweisantr­äge sollen zudem nur noch bis zum Ende der mündlichen Verhandlun­gen einreichba­r sein.

Dass sich neben der ÖVP nun (anders als bisher) auch die FPÖ zum Ceta-handelsabk­ommen bekennt, stößt auf Kritik von Grünen und Umweltorga­nisationen. Für den strittigen Unkrautver­nichter Glyphosat soll ein nationaler Ausstieg geprüft werden.

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