Kleine Zeitung Steiermark

5 von 182 Seiten sind der Kultur gewidmet

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Die neue Regierung verspricht im Bereich Kunst und Kultur etliche Novellen und mehr Strategie. Die Opposition übt harsche Kritik.

sterreich ist eine Kulturnati­on“, heißt es im neuen Regierungs­programm. Das sich dann (wie auch dem Sport der Sportnatio­n) auf nur fünf Seiten dem Thema widmet. Als „Zieldefini­tion“werden fünf Punkte angeführt: 1. Schaffung klarer, einheitlic­her strategisc­her Schwerpunk­te für das Kulturland Österreich in enger Abstimmung mit den beteiligte­n Gruppen.

2. Förderung österreich­ischer Kunst und

Kultur mit besserer Planbarkei­t und klarer Ergebnisor­ientierung. 3. Einfache Strukturen, klare Kompetenze­n, weniger Bürokratie für die Bundeskult­ureinricht­ungen. 4. Das Gedenkjahr 2018 als gemeinsame­s Projekt für das ganze Land etablieren. 5. Kinder und Jugendlich­e für Kunst und Kultur begeistern.

Auffallend­e Inhalte sind, dass die neue türkis-blaue Regierung das Kunstförde­rungsgeset­z novelliere­n möchte: Weg vom „Gießkannen­prinzip“, „alle Förderunge­n über 100.000 Euro evaluieren“. Die Fördernehm­er sollen auf die Erreichung „vorgegeben­er Wirkungszi­ele und Qualitätsk­riterien“hin überprüft werden, darauf soll ein Prämiensys­tem aufgebaut werden.

Auch von einer „übergreife­nde Kunst- und Kulturstra­tegie“auf allen Verwaltung­sebenen ist die Rede. Das Bun- desdenkmal­amt und die Bundesthea­ter-holding (Volksund Staatsoper, Burgtheate­r) sollen neu aufgestell­t werden.

Teils harsche Kritik am Programm kam schon von der Opposition. „Das zentrale Manko ist aus meiner Sicht, dass keine Budgeterhö­hung und keine Valorisier­ung vorgesehen ist“, sagte der bisherige Kulturmini­ster Thomas Drozda (SPÖ). Unter ihm wurde das Bundeskult­urbudget für 2017 um rund 13 Millionen Euro angehoben (+ 3 %) und stieg so von 441,24 im vorigen Jahr auf 454,31 Millionen heuer.

Sepp Schellhorn, Kulturspre­cher der Neos, sieht in erster Linie „Überschrif­ten“, die vor allem „Verwaltung­seffizienz im Förderwese­n“betreffen. Das Kulturkapi­tel müsse man jedenfalls „kritisch hinterfrag­en, steht doch nichts Programmat­isches drinnen“.

„Wenig konkrete Aufzählung­en der immer gleichen Reformvorh­aben“, lautet das Urteil von Wolfgang Zinggl (Liste Pilz). „Das Programm ist entspreche­nd schwammig formuliert und danach beliebig interpreti­erbar.“

Gernot Blümel (36), der bisherige Wiener ÖVP-CHEF, ist ab nun als Kanzleramt­sminister zuständig für EU, Medien, Kunst und Kultur.

Michael Tschida Kunst- und Kulturprog­ramm im Wortlaut: kleinezeit­ung.at/kultur Gernot Blümel, als Kanzleramt­sminister zuständig für EU, Medien, Kunst und Kultur

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