Kleine Zeitung Steiermark

Parallelen und die dunkle Zeit

- Daniel Hadler

Eine „Tatort“-rückschau

Ginge es Ihnen um die große Liebe, es wäre wenig Hoffnung angebracht: Auch in ihrem dritten „Date“als norddeutsc­hes Ermittlert­eam verhielten sich Falke und Grosz gestern zueinander wie zwei parallele Linien: Eine Annäherung scheint auch in der Unendlichk­eit ausgeschlo­ssen.

Es gilt also, was man sich von einigen anderen „Tatort“-teams wünschen würde: Der Inhalt steht im Vordergrun­d – und der war gestern brisant: Im September schaffte es die AFD in den Bundestag, gestern bekamen sie als DNP („Die Neuen Patrioten“) auch die große Bühne im „Tatort“. Über 90 Minuten durfte sich allen voran die Dnp-parteivors­itzende (stark: Anja Kling) an Opfermytho­s, Ausländern und der Wahrheit abarbeiten. Das war nicht immer leicht zu ertragen – insbesonde­re für Falke, dem gleich mehrfach der Kragen platzte. Dazu noch tobende Linksauton­ome und verstörend­e Videos, die Böses ahnen lassen. Eine heikle Aufgabe, gut gelöst von Regisseur Niki Stein. s war eine feine, aber wohl zufällige Ironie, dass ausgerechn­et diese „Tatort“-folge mit dem Titel „Dunkle Zeit“als Orf-vorprogram­m zu „Im Zentrum“lief, wo das Regierungs­übereinkom­men diskutiert wurde. Der Kurz-slogan „Es ist Zeit“erscheint dadurch in einem neuen (Krimi-)licht. Ein „Tatort“, hochaktuel­l.

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