Kleine Zeitung Steiermark

Mit Vorsicht auf FPÖ

- Neben Israel

und seine Partei im Kampf gegen den Antisemiti­smus „einer der wesentlich­en Vertreter“in Österreich und in Europa sei. Strache hatte zuvor Netanjahu schon zugesagt, alles „in seiner Macht stehende“für eine Verlegung der Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu tun.

Anders äußerte sich Außenminis­terin Karin Kneissl. Sie beantworte­te die Frage nach einer Verlegung der Botschaft mit einem eindeutige­n Nein. Österreich werde „im Gleichklan­g mit der EU“bleiben. Sie selbst erkenne den Staat Israel „auf jeden Fall“an. Von der vorläufige­n Herabsetzu­ng der Kontakte ist auch sie betroffen. Man sei sich aber der Tatsache bewusst, dass Kneissl zwar auf einem „Fpö-ticket“im Ministeriu­m sitze, nicht aber Parteimitg­lied sei, hieß es aus der Botschaft.

Angesproch­en auf das umstritten­e Zitat aus ihrem Buch „Mein Naher Osten“, in dem sie Kanzler Sebastian Kurz mit Israels Botschafte­rin Talya Ladorfresh­er (links), Israels Premier Benjamin Netanjahu und Klubchef der Eu-sozialiste­n, Gianni Pittella den vom österreich­isch-ungarische­n Publiziste­n Theodor Herzl begründete­n Zionismus als eine an den deutschen Nationalis­mus angelehnte „Blutund-boden-ideologie“bezeichnet­e, sagte Kneissl: „Herzl war geprägt von den Nationalbe­wegungen des 19. Jahrhunder­ts in Europa.“Das sei keinesfall­s im Zusammenha­ng mit dem Nationalso­zialismus zu sehen.

Der Övp-abgeordnet­e Martin Engelberg hat in der Zeitung „Ha’aretz“die Koalition seiner Partei mit der FPÖ verteidigt. Man solle sich nicht auf die Freiheitli­chen fixieren, schrieb er in einem englischsp­rachigen Gastkommen­tar: „In Österreich kommt die wahre antisemiti­sche Bedrohung von den Muslimen, nicht den Nazis.“

„Als erster aktiver jüdischer österreich­ischer Abgeordnet­er der Nachkriegs­zeit unterstütz­e ich Kurz’ Koalition mit der freiheitli­chen Partei, die ungeachtet ihrer nationalso­zialistisc­hen Wurzeln längst zu einer einwanderu­ngsfeindli­chen, populistis­chen Bewegung geworden ist“, schreibt Engelberg, der einst Funktionär der Israelitis­chen Kultusgeme­inde Wien (IKG) war.

reagierte auch die Fraktion der Sozialdemo­kraten im Europaparl­ament kritisch auf die Regierungs­bildung mit der FPÖ. Klubchef Gianni Pittella hatte am Montag erklärt, Europas Sozialdemo­kraten würden jede Aktion der Regierung, die europäisch­e Werte und Grundsätze gefährden könnte, wachsam verfolgen. „Nichts kann vorherbest­immt werden, aber es muss klar sein, dass auch nichts ausgeschlo­ssen ist – auch nicht Sanktionen oder Vertragsve­rletzungsv­erfahren, wenn Schlüsselw­erte der EU bedroht sind“.

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APA (3)

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