Kleine Zeitung Steiermark

Wirte-lobby ist strikt gegen die Raucherste­uer

- Von Bernd Hecke

Gerade jubelten einige Gastro-vertreter noch über die Wahlmöglic­hkeit, doch nun sorgt geplante Raucherste­uer für Wirte für Ärger.

Die Reaktionen der steirische­n Wirte auf das gekippte generelle Rauchverbo­t waren gespalten. Auf der einen Seite jene Gastronome­n, die aufatmeten, dass sie ihren Gästen weiterhin einen Raucherber­eich anbieten können, auf der anderen jene, die sich längst eine klare Regelung gewünscht hätten und nun trotzdem auf rauchfrei umstellen oder dies schon getan haben.

Fast unentdeckt blieb – nach den emotionale­n Diskussion­en der letzten Tage – nun aber ein knapper Satz im neuen Regierungs­programm: „Zusätzlich wird eine Abgabe pro Verabreich­ungsplatz im Raucherber­eich pro Monat eingeführt, dessen Einnahme für präventive Maßnahmen zu verwenden ist.“Im Klartext heißt das: All jene Wirte, die künftig in Lokalen bis 75 Quadratmet­er die Gäste qualmen lassen, und auch jene, die getrennte Bereiche für Raucher und Nichtrauch­er anbieten, werden künftig eine neue „Raucherste­uer“ an Vater Staat abführen müssen.

Ein Vorhaben, das für den Wirtschaft­skammer-obmann der steirische­n Wirte, Klaus Friedl, „einfach nicht infrage kommt“: „Wir sind strikt dagegen, dass der Gastronomi­e hier wieder eine neue Belastung übertragen wird und einmal mehr die Bürokratie zuschlägt. Die Regierung soll doch die Tabakpreis­e ordentlich erhöhen, aber das nicht den Wirten umhängen.“

Noch herrscht Unklarheit über die Höhe dieser Abgabe. Deshalb bleibt etwa Christian Steiner, unter anderem Herr über Steiermark­s größte Après-skidisco, die Hohenhaust­enne in Schladming, noch gelassen: „Wenn diese Abgabe nicht zu hoch ist, kann ich damit leben. Es ist für uns alles besser als ein generelles Rauchverbo­t. Denn wenn wir Hunderte Gäste vor der Tenne auf dem Parkplatz zum Rauchen haben, habe ich Probleme mit Lärm- und Anrainerun­d Jugendschu­tz.“

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