Zeit mit Pferd zu verschenken
Pferdebesitzer bieten Kindern, deren Eltern sich keinen Reitunterricht leisten können, Zeit mit ihren Tieren an.
Ein weihnachtlicher Trend galoppiert gerade aus Deutschland zu uns herüber: Pferdebesitzer verschenken Zeit mit ihren Tieren. „Dort ist das ein alter Hut“, erklärt Martina Bittner-wenger aus Hart bei Graz. „Ich fand, dass es eine nette Idee ist. In Österreich gibt es das gar nicht.“So denken auch andere Pferdebesitzer, auf Facebook kündigen viele Steirer ihre Teilnahme an der Aktion an. Beschenkt werden sollen Kinder. „Reiten ist ein teures Hobby“, sagt Vanessa Lipsky, „es gibt sicher viele, deren Eltern sich das nicht leisten können.“
Sabine Herz, sie macht gemeinsam mit anderen Pferdebe- sitzerinnen von der Little Lake Ranch nahe Gleisdorf ebenfalls mit, hat auch Kritik gehört, etwa wegen eines möglicherweise fehlenden Versicherungsschutzes. Von Kritik berichtet auch Bittner-wenger, die Anfragen an andere Besitzer von Pferden oder auch Katzen, Hunden etc. weitervermitteln will. „Eine Eintagsfliege, man mache es nur, um in den sozialen Medien gut dazustehen“, zählt sie weitere negative Reaktionen auf. „Schade, dass man so etwas so zerreißt.“
Wie aber ist die rechtliche Lage, falls den Kindern etwas passiert? „Grundsätzlich haften Tierhalter für Schäden, die ein Tier verursacht hat, wenn nicht bewiesen werden kann, dass für die erforderliche Verwahrung oder Beaufsichtigung des Tieres gesorgt wurde“, erklärt die Rechtsanwältin Karin Leitner. „Für Pferdeüberlassungen gibt es eigene Haftpflichtversicherungen“.
Eva Zenz aus Deutschfeistritz hat schon einem Mädchen Zeit mit ihrem Pferd geschenkt. „Es hat sich gefreut, seine Mutter hat mir dann geschrieben, dass es so klass gewesen sei.“Bedenken, dass etwas passiert, hatte sie keine. „Ich vertraue meinem Pferd 1000-prozentig.“Und für den Fall der Fälle? „Haben wir eine Versicherung.“J. Pregartner