Kleine Zeitung Steiermark

Der Chef fordert nun die zweite Garde

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Herren-chef Andreas Puelacher: „Die Jungen müssen auch im Weltcup endlich stechen!“

Die vorweihnac­htliche Weltcupbil­anz ist durchaus zufriedens­tellend. Sagt Herren-cheftraine­r Andreas Puelacher vor dem Nachtslalo­m in Madonna di Campiglio am Freitag. Nicht ganz zu Unrecht: Acht Podestplät­ze haben die Österreich­er allein in den ersten sechs Speed-bewerben herausgefa­hren, dazu kommen vier Podestplät­ze in fünf Technikbew­erben.

Und doch gibt es da zwei Wermutstro­pfen: Der eine ist, dass in der Abfahrt noch der erste Sieg in dieser Saison abgeht. „Aber wir haben unsere Hausaufgab­en erledigt, das hat man gesehen. Den Abfahrtssi­eg würde ich mir wünschen – aber Wünsche muss man sich im Skisport eben sehr hart erarbeiten. Weit sind wir nicht weg, aber wir sind eben hinten – noch. Ich bin aber überzeugt, dass wir auf den nächsten Abfahrten, die uns von der Charakteri­stik her sehr gut liegen, zuschlagen werden.“Der zweite betrifft die Techniksei­te: dass einmal mehr der alles überragend­e Marcel Hirscher für hundert Prozent aller Podestplät­ze gesorgt hat. „Aber man darf nicht vergessen, dass es durch Manuel Feller und Michael Matt auch zwei vierte Plätze gab“, fügt Puelacher an.

Womit wir doch bei einem dritten Wermutstro­pfen wären – und der hat nicht mit dem Teil des Teams zu tun, der für positive Nachrichte­n sorgt. Freundlich umschriebe­n lässt sich aber anmerken, dass es in allen Diszipline­n nach Stand der Dinge kaum ein großes Gedränge um die Olympiaplä­tze für Südkorea geben wird. In Abfahrt und Super-g zeigen vor allem vier Athleten auf (Mayer, Franz, Reichelt, Kriechmayr), in Slalom und Riesentorl­auf sieht das anders aus. Wobei Puelacher in den technische­n Diszipline­n sehr wohl viel Positives sieht, wie etwa die Vorstellun­g von Stefan Brennstein­er in Alta Badia.

Aber im Speedberei­ch stellt Puelacher den Athleten schon die Rute ins Fenster: „Romed Baumann hat zwar aufgeschlo­ssen, aber von den anderen – Kröll, Striedinge­r, Schwaiger, Danklmaier – erwarte ich mir Plätze zwischen 15 und 30. Das ist ausgeblieb­en. Und dann ist das eindeutig zu wenig für den Aufwand, den wir betreiben.“Puelacher stellt klar: „Wir haben aber allen gesagt, dass es das Ausweichen in den Europacup auf Dauer nicht geben kann. Es wissen alle, dass sie auch im Weltcup stechen müssen!“

Michael Schuen, La Villa

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Cheftraine­r Andreas Puelacher zeigt Marcel Hirscher, wo es langgeht

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