Zur Person
geboren 1978 in Wolfsberg, war von 2009 bis 2017 Eu-abgeordnete. Ab Mai 2017 war sie Övp-generalsekretärin, danach Kurzzeit-nationalratspräsidentin, seit 18. Dezember Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft und Tourismus. Österreich hat bei der Zulassungsverlängerung auf Eu-ebene dagegen gestimmt. Ein nationales Verbot zu erlassen, wäre aber europarechtlich nicht haltbar. Wir gehen davon aus, dass es künftig keine weitere Neuzulassung von Glyphosat mehr geben wird, und haben jetzt die Chance, den kommenden Ausstieg vorzubereiten.
Das bedeutet, kein Verbot vor einem Eu-weiten Ausstieg?
Das wäre rechtlich schwierig, aber die im Nationalrat beschlossene Machbarkeitsstudie prüft auch einen vorzeitigen Ausstieg.
Sie haben angekündigt, die Bürokratie in der Landwirtschaft zu reduzieren. Wo wollen Sie als Erstes ansetzen?
Ziel ist es, in der Produktion mehr Freiheit zuzulassen. Wir haben da Auflagen, die nicht mehr praxistauglich sind, etwa was Schnittzeiten für Heuernte betrifft. Die Natur hält sich nicht an Zeiten, die in Gesetzen festgeschrieben sind. Auch für Direktvermarkter gelten Vorgaben, die oft in keiner Verhältnismäßigkeit mehr stehen. Kontrollen und Strafen sind teils überbordend.
Kantinen sollen künftig die Herkunft ihrer Lebensmittel ausweisen müssen. Warum nicht auch die Gastronomie?
Die Gastronomie hat in den letzten Jahren ohnedies am meisten unter bürokratischen Auflagen gelitten, von der Allergen-kennzeichnung bis zur Fritten-verordnung und den Rauchverboten. Das muss ein Ende haben.