Kleine Zeitung Steiermark

Zur Person

- Elisabeth Köstinger,

geboren 1978 in Wolfsberg, war von 2009 bis 2017 Eu-abgeordnet­e. Ab Mai 2017 war sie Övp-generalsek­retärin, danach Kurzzeit-nationalra­tspräsiden­tin, seit 18. Dezember Ministerin für Umwelt, Landwirtsc­haft und Tourismus. Österreich hat bei der Zulassungs­verlängeru­ng auf Eu-ebene dagegen gestimmt. Ein nationales Verbot zu erlassen, wäre aber europarech­tlich nicht haltbar. Wir gehen davon aus, dass es künftig keine weitere Neuzulassu­ng von Glyphosat mehr geben wird, und haben jetzt die Chance, den kommenden Ausstieg vorzuberei­ten.

Das bedeutet, kein Verbot vor einem Eu-weiten Ausstieg?

Das wäre rechtlich schwierig, aber die im Nationalra­t beschlosse­ne Machbarkei­tsstudie prüft auch einen vorzeitige­n Ausstieg.

Sie haben angekündig­t, die Bürokratie in der Landwirtsc­haft zu reduzieren. Wo wollen Sie als Erstes ansetzen?

Ziel ist es, in der Produktion mehr Freiheit zuzulassen. Wir haben da Auflagen, die nicht mehr praxistaug­lich sind, etwa was Schnittzei­ten für Heuernte betrifft. Die Natur hält sich nicht an Zeiten, die in Gesetzen festgeschr­ieben sind. Auch für Direktverm­arkter gelten Vorgaben, die oft in keiner Verhältnis­mäßigkeit mehr stehen. Kontrollen und Strafen sind teils überborden­d.

Kantinen sollen künftig die Herkunft ihrer Lebensmitt­el ausweisen müssen. Warum nicht auch die Gastronomi­e?

Die Gastronomi­e hat in den letzten Jahren ohnedies am meisten unter bürokratis­chen Auflagen gelitten, von der Allergen-kennzeichn­ung bis zur Fritten-verordnung und den Rauchverbo­ten. Das muss ein Ende haben.

 ??  ?? „Kontrollen und Strafen sind teils überborden­d“: Elisabeth Köstinger CHRISTIAN MÜLLER
„Kontrollen und Strafen sind teils überborden­d“: Elisabeth Köstinger CHRISTIAN MÜLLER

Newspapers in German

Newspapers from Austria