Kleine Zeitung Steiermark

Feinstaub:

- Von Bernd Hecke

Graz bleibt Feinstaubh­auptstadt, die Politik verweist auf Vielzahl von Maßnahmen. Entscheidu­ng über Fahrverbot­e erfolgt im Frühjahr.

Die Beckenlage, das Inversions­wetter im Winter – die Rahmenbedi­ngungen für Graz sind ungünstig, dicke Luft steter Begleiter. War die steirische Landeshaup­tstadt früher Smog-hauptstadt, macht sie sich nun seit Jahren als die Feinstaub-metropole Österreich­s einen schlechten Namen.

Nachdem es die Steiermark und ihre Hauptstadt 2014 und 2016 geschafft haben, unter den von der EU erlaubten 35 Feinstaub-tagen zu bleiben, sieht die Bilanz für 2017 düster aus. Der Verkehrscl­ub Österreich (VCÖ) führt Graz als Spitzenrei­ter. Wie berichtet, weist die Messstelle Don Bosco 49 Überschrei­tungstage (mehr als 50 Mikrogramm pro Kubikmeter im Tagesmitte­l) aus. Nach heimischer Gesetzesla­ge liegt die Station bei 25 erlaubten Feinstaubt­agen pro Jahr fast beim Doppelten des Grenzwerts.

Auch in Leibnitz liegt man mit 30 Feinstaubt­agen über dem heimischen Limit, aber unter dem Eu-limit von 35 Tagen. Köflach liegt im Österreich- Ranking ebenfalls noch im undankbare­n Vorderfeld. Mit 24 Feinstaub-tagen spielt die weststeiri­sche Stadt in einer Liga mit Linz (24) oder Wien (23 Tage).

Konnte man in Graz mit dem Erfolg 2014 aufatmen, weil die EU das Vertragsve­rletzungsv­erfahren wegen Feinstaubs eingestell­t hatte, ist nun Feuer am Dach. Die Endstatist­ik 2017 wird zwar günstiger ausfallen, weil man Belastungs­tage aufgrund Splittstre­uung oder Sahara-staub herausrech­nen darf, aber es wird ein Überschrei­tungsjahr herauskomm­en.

Die zuständige­n Politiker verweisen auf eine Vielzahl von „Frischluft­maßnahmen“. Verkehrsun­d Umweltland­esrat Anton Lang (SPÖ) erinnert an Fernwärme-ausbau, Kesseltaus­chförderun­g und Öffi-aktionen wie heuer die Dreimonats­karte im Winter zum Preis von zwei Monaten. Freitags ist die Stundenkar­te auch heuer

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