Kleine Zeitung Steiermark

Zur Person

- Michael Schilhan

wurde 1964 in Judenburg geboren und wuchs in Wartberg im Mürztal auf. Er studierte Kulturmana­gement in Linz und Moskau.

Mehr als 60 Inszenieru­ngen für Schauspiel und Musiktheat­er im In- und Ausland.

Seit 2001/02 ist er Künstleris­cher Leiter des Jugendthea­ters Next Liberty, seit 2004 auch Geschäftsf­ührender Intendant.

Kinder- und Jugendbuch­autoren werden oft von Erwachsene­n nicht wirklich ernst genommen. Gilt das fürs Theater auch?

Oft wird das Next Liberty noch als das wahrgenomm­en, was und wie es früher war: als reines Kinder- und Jugendthea­ter. Als Anhängsel von den großen Bühnen. Das hat sich zum Glück gewandelt. Manchmal sagen Leute zu mir: „Ich würde gerne zu dir kommen, aber ich muss mir erst ein Enkerl oder eine Tochter ausborgen!“Das muss niemand. Wir sind ein offenes Haus – ein Theater für alle.

Forcieren Sie das?

Ja. Wir haben zum Beispiel in dieser Saison den Poetry-slam „Dead or Alive“eingeführt, wo Schauspiel­er und Slammer gegeneinan­der antreten. Schließlic­h haben wir mit Schauspiel­er Christoph Steiner auch den Österreich­ischen Slam-meister 2016/17 im Ensemble.

Existieren für Sie dringende, drängende Themen, die geradezu jetzt danach schreien, im Theaterkon­text bearbeitet zu werden? Für mich ist das ganz eindeutig das Thema der Solidaritä­t, das Zusammenha­lten in einer Zeit, in der die Gesellscha­ft auseinande­rdividiert wird und der Neid nach unten wuchert. Es ist eine gewisse Entfremdun­g zu beobachten. Aus meiner Sicht wird es immer wichtig sein, dass der Schwache in die Mitte geholt wird. Ich glaube daran, dass das Theater uns Dinge eröffnet.

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