Zwei Tage wird gefeiert, bis der Tobias kommt
Mit 52-prozentiger Wahrscheinlichkeit wird das steirische Neujahrsbaby wieder ein Bub. Heute feiern viele Steirer den Bauernsilvester.
vor aber der Rummel ums Neujahrsbaby einsetzen kann, heißt es einmal, fröhlich ins neue Jahr zu rutschen. Und da beginnt der Feierreigen für immer mehr Steirer bereits am Tag davor, dem Bauernsilvester. Da der 30. Dezember heuer praktischerweise auch auf einen Samstag fällt, ist das Angebot so groß wie selten zuvor.
So wird etwa in Graz auf dem Franziskaner- und dem Mariahilferplatz ab 18 Uhr der Bauernsilvester gefeiert. Traditionell mit Volksmusik und Tanz geht es im Buchhaus in Geistthal zu, wo man sich im Hufeisenwerfen messen kann und das junge „Gleinalm Trio“aufspielt. Und am Knittelfelder Hauptplatz steigt über dem Bauernsilvesterdorf sogar ein Feuerwerk – dieses allerdings schon eine Stunde vor Mitternacht.
Das vorzeitige Silvesterfeiern geht nach Ansicht von Volkskundlern auf die Dienstboten an den Bauernhöfen zurück. Diese feierten oft schon am 30. Dezember Abschied von ihren Dienstherren, bevor es im neuen Jahr auf einen anderen Hof ging. Wiederentdeckt hat dieses alte Brauchtum die Seniorchefin des Groggerhofs in Obdach, Eva Ederer-grogger, vor 34 Jahren. Mittlerweile gilt der Bauernsilvester in vielen Landgasthöfen schon als Tradition.