Die Geier über
Stefan Kraft ist bei der heute startenden Tournee in Oberstdorf Österreichs einziger Hoffnungsträger. Patzt der Salzburger, droht eine Pleite und die Krise im Ösvlager wäre perfekt.
Man kann die Tournee in Oberstdorf nicht gewinnen, aber man kann sie dort bereits verlieren. Dieser Satz ist so alt wie das Schanzenspektakel selbst. Für Österreichs Springer-garde steht beim heutigen Auftakt im Oberallgäu (16.30 Uhr, ORF eins live) aber noch mehr auf dem Spiel. Denn sollte Stefan Kraft, aktuell der einzige Trumpf von Ösvcheftrainer Heinz Kuttin, auf dem Schattenberg-bakken abschmieren, ist nicht nur der Tourneegesamtsieg futsch, sondern auch die Krise im heimischen „Adlerhorst“perfekt.
die als solche bis zum heutigen Tag noch nicht ausgesprochen ist. Dabei kreist der Pleitegeier schon seit geraumer Zeit über dem Team der Österreicher. Das belegen unumstößliche Zahlen: Neben Kraft (5.) findet sich im Gesamtweltcup kein weiterer rot-weiß-roter Weitenjäger in den Top zehn. Manuel Fettner (15.), Daniel Huber (25.), Clemens Aigner (28.), Michael Hayböck (29.) und Gregor Schlierenzauer (38.) bilden den Rest des heimischen Springerfests bei der 66. Tournee – beim kollektiven Formtief ist keinem aus diesem Quintett der große Wurf beim bevorstehenden Schanzen-großereignis zuzutrauen. Ebenso bitter: Im Nationencup hält Österreich derzeit den mäßigen vierten Rang, der Rückstand auf die führenden Deutschen beträgt bereits mehr als 1000 Punkte!
Drei dritte Plätze von Stefan Kraft und ein zweiter Rang in der Team-konkurrenz von Wisla waren bis dato die mäßige Saisonausbeute der flügellahmen „Adler“– für eine Springer-großmacht wie Österreich, die zwischen 2008/09 und 2014/15 sieben Mal in Folge den Tournee-gesamtsieger stellte, definitiv zu wenig.
Spricht man Kuttin auf die aktuelle Situation an, verweist der Kärntner auf die Verletzungen, die sich Hayböck und Schlierenzauer kurz vor dem Saisonstart zugezogen haben. Ein äußerst unglücklicher Zeitpunkt, denn „es ist die Phase, in der du, wenn du das ganze Jahr trainiert hast, dir das Feingefühl, den letzten Feinschliff holst“, sagt Kuttin. Und die Hoffnung, dass das Duo diesen Rückstand über den Wettkampf aufholen könnte, bestätigte sich nicht. Neben den beiden schwächelnden Topspringern ist auch noch Andreas Kofler durch ein Erschöp-