Kleine Zeitung Steiermark

Ein Restrisiko fliegt mit

- Alexander Tagger

Fragt man Skispringe­r, was denn das Besondere am Skifliegen sei, geraten sie unisono ins Schwärmen.

Es sei einfach ein unglaublic­hes Gefühl, wenn man sich mit der Luft, der Thermik vereint und von ihr auf Weiten weit über die 200 Meter hinausgetr­agen wird.

Also eine Freiheit auf zwei Brettern, die dem Traum des Menschen vom Fliegen schon sehr nahekommt.

Natürlich, die gewaltigen Dimensione­n einer Skiflugsch­anze würden Respekt hervorrufe­n. Aber keinesfall­s Angst. Denn diese würde den Springer einer extremen Gefahr aussetzen.

Eine gewisse Gefahr fliegt aber bei jedem Sprung mit.

Und der Kulm hat in den vergangene­n Jahren mit den schweren, folgenreic­hen Stürzen von Lukas Müller und Thomas Morgenster­n gnadenlos aufgezeigt, welchem Risiko sich die Athleten bei dem Versuch, ihn zu bezwingen, aussetzen.

Doch ist diese Gefahr auch Teil des Spiels. Neben dem Traum vom Fliegen übt das Restrisiko die Faszinatio­n dieses Sports auf den Konsumente­n aus und macht die Athleten zu jenen Helden, die sie sind. enn die Springer heute am Kulm das erste Mal über den Bakken hinausschi­eßen, werden sie diese Gedanken ausblenden.

Und für ein tolles und hoffentlic­h vor allem sturzfreie­s Flugspekta­kel sorgen.

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