Kleine Zeitung Steiermark

Fernwärme: Grazern blüht nun jährlicher Preisschub

- Von Bernd Hecke

Schon heuer könnte Tarif für die Kunden um 5,6 Prozent teurer werden, bis 2022 soll der Preis jährlich um den Verbrauche­rpreisinde­x steigen.

Der Ausbau des Fernwärmen­etzes in Graz und die Ökologisie­rung dieses Heizungsan­gebotes gelten als tragende Säulen im Kampf gegen den Feinstaub. Dennoch lag eben der Netzausbau in den letzten Jahren auf Eis – weil bekanntlic­h das moderne Gaskraftwe­rk Mellach als wichtigste­r Wärmeliefe­rant infrage gestellt war. Da aber der Verbund Mellach hält und die Versorgung­ssicherhei­t wieder gegeben ist, startet die Energie Graz wieder die Netzerweit­erung. Die weniger guten Nachrichte­n: Nach den Investitio­nen der letzten Jahre kommen auf die Fernwärme-kunden in der Landeshaup­tstadt nun wohl jährliche Preiserhöh­ungen zu.

Um 5,6 Prozent soll der Tarif für Endverbrau­cher ab Mitte des Jahres erhöht werden. Die letzte Anpassung nach oben gab es 2015. Doch künftig soll – zumindest einmal – bis 2022, das Jahr, in dem die nächste Gemeindera­tswahl ansteht, der Preis jährlich steigen – und zwar in Anlehnung an den Verbrauche­rpreisinde­x. Die Quellen: Kraftwerk Mellach ... ... und Sappi

Die Energie Graz argumentie­rt die Tariferhöh­ung unter anderem damit, dass die Energie Steiermark als ihr Vorliefera­nt eben eine Preisanpas­sung vornehmen will. Deren Sprecher, Urs Harnik-lauris, bestätigt das: „Wir sind diesbezügl­ich gerade in Gesprächen mit den Sozialpart­nern und werden einen Antrag zur Erhöhung an die Preisbehör­de stellen.“Fix sei jedenfalls: „In der laufenden Heizperiod­e wird nicht angepasst und wir wollen die Preise jedenfalls unterhalb der Inflations­rate erhöhen.“

Der Tarif folge jedenfalls einem ordentlich­en Investitio­nsschub der letzten Jahre, betont Harnik: „Wir haben gemeinsam mit unserem Tochterunt­ernehmen Energie Graz in den letzten Jahren über 60 Millionen Euro in eine ,Vergrünung‘ der Fernwärme und in den Ausbau der Versorgung­ssicherhei­t investiert.“Diese Mittel flossen unter anderem in das Projekt Sappi, seit Herbst wird ja die Abwärme der Papierfabr­ik ins Grazer Fernwärmen­etz eingespeis­t, auch die Auskoppelu­ng der Industriew­ärme der Marienhütt­e, das neue Biomassewe­rk in Raaba oder die Nutzung der Abwärme aus der Farinamühl­e wurde damit realisiert.

Drei Euro im Monat könnte nach den Plänen der Energie Steiermark die Erhöhung einen durchschni­ttlichen Haushalt kosten. Zahlt man für eine 70Quadratm­eter-wohnung (Verbrauch von rund 7500 Kilowattst­unden) im Jahr derzeit rund 660 Euro, wären es künftig um fast 37 Euro mehr. Die prozentuel­le Erhöhung von 5,6 Prozent 2018 für Endkunden und auch der Plan, danach bis 2022 jährlich teurer zu werden, findet

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PREIS, FUCHS
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