Kleine Zeitung Steiermark

„Nehmt lieber den Reichen etwas weg statt den Schwächste­n“

- Jo König,

Leser reagieren auf die Reformplän­e der Regierung beim Arbeitslos­engeld mit Abwehr: Arbeitslos­e sollten nicht als Schmarotze­r dargestell­t werden. Außerdem sei der Zugriff auf Erspartes ungerecht.

„Was sich für Arbeitslos­e ändern soll“, 13. 1. und „Soll der Staat auf Vermögen von Arbeitslos­en zugreifen können?“, 14. 1. lleine die Diskussion in einem der reichsten Länder der Welt, bei Arbeitslos­en auf Vermögen zuzugreife­n, ist die größte Schande, die derzeit in Österreich stattfinde­t. Menschen werden nicht freiwillig arbeitslos, sind meistens von der Laune der Firmenchef­s abhängig und der anschließe­nden Insolvenz. Während Arbeitslos­e nach einer Insolvenz um ihre Existenzen kämpfen, fahren deren Geschäftsf­ührer meistens mit großen Autos und können sich noch schöne Urlaube leisten. Wenn diese Regierung ein soziales Gewissen hätte, dann wäre es höchst an der Zeit, eine Vermögenss­teuer für die Reichen zu diskutiere­n und nicht auf die Schwächste­n in der Gesellscha­ft hinzuhauen.

Abewähren müssen. Arbeitslos­e mehr oder weniger offen als selbst schuld bzw. als es sich gemütlich Machende hinzustell­en (man braucht ja ein Feindbild), ist bei 400.000 Arbeitslos­en schlicht nicht wahr. Ich empfehle dem Bundeskanz­ler die Lektüre über „Die Arbeitslos­en von Marienthal“von Marie Jahoda. Da kann er nachlesen, wie super es Menschen geht, die keine Arbeit haben. Graz ist, sehen sie sich in ihrem Handeln bestätigt.

Bad Radkersbur­g Arbeitslos­engeld für den einen wie den anderen nach der gleichen Frist ablaufen und beide müssten Mindestsic­herung beziehen. Wenn man Arbeitsunw­illige in die Arbeit bringen will, ist das das falsche Instrument. Und treffen würde es genau die Falschen: Ist es gerecht, dass z. B. eine Verkäuferi­n, die ihr Leben lang bitter für ihre Kinder gespart hat, dieses hart ersparte Geld dann hergeben muss, während der, der alles für Spaß verprasst hat, sich ins Fäustchen lacht? Graz

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