Willibald Riedler: Die Sterne nach Graz geholt
Der Grazer Weltraumforscher Willibald Riedler starb am Mittwoch im 86. Lebensjahr.
Er war einer der ganz großen Persönlichkeiten, die in der Steiermark gewirkt haben: Der gebürtige Wiener Willibald Riedler, der gestern im 86. Lebensjahr in Graz starb, war nämlich weit mehr als nur ein Wissenschaftler von Weltformat. Er holte die große Welt nach Graz und baute Kooperationen mit der ganzen Welt zu einer Zeit auf, als sich viele Forscher in Österreich mit sich selbst begnügten.
Riedler studierte Nachrichtentechnik an der Technischen Universität Wien und promovierte auch. Parallel absolvierte er an der Universität Wien das Studium Meteorologie und Geodynamik. Ab Mitte der 1960er-jahre war er an der Erforschung des Weltraums – zunächst mit Ballonen – im Norden Europas tätig. Die Liebe insbesondere zu Finnland sollte ihn ein Leben lang begleiten.
1968 wurde er an die Technische Universität Graz berufen, baute aber daneben das Weltrauminstitut der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und ein Institut bei Joanneum Research groß aus und auf. Über russische Kontakte gelang der Einstieg in die große Weltraumforschung, die 1991 in der der Gesamtleitung der Austromir-mission (österreichischer Kosmonaut) gipfelte.
Riedler war nicht nur Tu-rektor und in zahlreichen Gremien international und national tätig, sondern setzte sich u. a. mit dem Tontechnikstudium für eine einzigartige Kooperation der TU Graz mit der Kunstuni ein. Neben vielen anderen Ehrungen ist er auch Ehrenringträger der Stadt Graz. Weltraumforscher Willibald Riedler