Praxis sorgt für Begeisterung
Im Wettstreit um den Fachkräftenachwuchs ist Kreativität gefragt. Der Ausbildungsverbund Metall im Bezirk Voitsberg startete im vorigen Jahr das Projekt „tech4future“: Dabei bauten 16 Lehrlinge einen Palettierroboter, der bei Stölzle Oberglas im Einsatz ist, im Miniaturformat nach.
Mit dem fertigen Roboter gingen die Lehrlinge an die höheren Schulen des Bezirks, um ihr Werk zu präsentieren und um Werbung zu machen – für sich, ihre Ausbildung und den Lehrberuf.
Im Kampf um den technischen Nachwuchs helfen sich Industriebetriebe in Ausbildungsverbünden. Neue Zielgruppe: Maturanten.
Wie viele der 150 Schülerinnen und Schüler von AHS, HAK, HLW und HTL überzeugt werden konnten, lässt sicht nicht messen. Eine Herausforderung, vor der alle Ausbildungsverbünde und Lehrlingsinitiativen stehen. Eva Kogelfranz, Personalerin bei Stölzle und Sprecherin des ABV, ist jedoch überzeugt, dass dessen Arbeit und Projekte wie „tech4future“den Betrieben viel bringen. In erster Linie mehr und motivierteren Nachwuchs.
Verbünde wie der ABV wurden in der Steiermark in den vergangenen zehn Jahren mehrere gegründet. Im Ennstal gibt es BILL, den Bildungsverbund der Industrielehrlinge. In Graz und Umgebung bearbeitet die Plattform „Your Job“das Feld, und auch „Kraft. Das Murtal“verfolgt eine eigene Lehrlingsstrategie. Der Hintergrund all dieser Initiativen ist der gleiche: Es mangelt an Nachwuchs in den technischen Lehrberu- fen. Einerseits, weil die Geburten zurückgegangen sind, andererseits, weil vielen die Universitäten attraktiver erscheinen.
„Wir halten die Vorträge kurz und wenn es in die Praxis geht, steigt die Begeisterung an“, erzählt Peter Stocker über die Aktivitäten von „Your Job“, die die Steirische Volkswirtschaftliche Gesellschaft koordiniert. An den NMS und AHS werden Orientierungsworkshops unter dem Motto „Technik zum Anfassen“organisiert, später gibt es „Action Days“in einem der sieben Partnerbetriebe in Graz