„Brücken bauen und aufeinander zugehen“
Das tut sich zum internationalen Tag des Gedenkens an die Holocaustopfer in Graz.
Zu einem Gedenkspaziergang durch Jakomini lädt heute der „Verein für Gedenkkultur“, der in Graz für die Verlegung der sogenannten „Stolpersteine“verantwortlich zeichnet. Diese werden seit 2013 dort in den Asphalt eingelassen, wo Opfer des Nationalsozialismus gewohnt oder gearbeitet haben. Treffpunkt für alle, die an dem Spaziergang teilnehmen wollen, der anlässlich des heutigen internationalen Holocaust-gedenktags stattfindet: 15 Uhr, Jakoministraße 10.
An dieser Adresse lebte bis zu ihrer Zwangsumsiedlung im Jahr 1938 die jüdische Familie Dortort, ein Stolperstein erinnert an sie. Im Lauf des Spaziergangs steuert man mehrere Stolpersteine an. David Kriebernegg vom „Verein für Gedenkkultur“erzählt über das Schicksal der Menschen, an die sie erinnern.
Der heutige Gedenktag bietet sich außerdem für den Besuch einer Ausstellung an, die diese Woche im Grazer Museum für Geschichte eröffnet wurde. „Bertl & Adele. Zwei Kinder im Holocaust“zeichnet die Leben zweier Kinder nach und gibt Einblicke in die Geschichte des Judentums. „Die Ausstellung führt vor Augen, welche Folgen fehlende Toleranz haben kann, und versteht sich gleichzeitig als Mahnmal sowie Appell an das gegenseitige Verstehen, Brückenbauen und Aufeinanderzugehen“, meint Ruth Kaufmann, eine Kuratorin der Schau.
Am Montag lädt dann Landtagspräsidentin Bettina Vollath im Rahmen der Initiative „Lebendige Erinnerungskultur in der Steiermark“zu einer Gedenkveranstaltung ins Landhaus. „Schule 1938“ist das heurige Jahresthema der Initiative, auch die Veranstaltung am Montag wird inhaltlich darum kreisen. Die Impulsvorträge und die anschließende Gesprächsrunde kann jeder per Livestream unter www.landtag.steiermark.at im Internet verfolgen. Zu Gast ist unter anderem Werner Dreier, der Leiter des Holocaust-instituts _erinnern.at_.