Kleine Zeitung Steiermark

„Schlanke Spiele? Wer’s glaubt, wird selig!“

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Trotz enormem Spardruck will man sich für Olympia bewerben, kritisiere­n unsere Leser.

„,Schlanke Spiele‘ ohne Gigantoman­ie“, 25. 1.

Ist die Steiermark im Gegensatz zu Tirol keine Demokratie, wo das Volk entscheide­n kann? In Tirol haben sich die Menschen in einer Volksbefra­gung gegen eine Olympiabew­erbung ausgesproc­hen. Die Bevölkerun­g in der Steiermark soll anscheinen­d überrumpel­t werden, anders kann man die überfallsa­rtige Bewerbung von Graz und Schladming nicht benennen. Dass sich Herr Nagl in Graz die Puntigamgr­ünde durch ein olympische­s Dorf kostengüns­tig bebauen lassen will, ist ja verständli­ch. Und Schladming: Wie viele Millionen dorthin schon geflossen sind – und die kleinen Skigebiete lässt man sterben.

Kaum gibt es einen Wirtschaft­saufschwun­g und man kann den Schuldenbe­rg verringern, versuchen ein paar Oberschlau­e, die günstige Wirtschaft­slage für sich auszunütze­n. Es gibt genug Baustellen im Land, die man jetzt abarbeiten kann, und man soll diese nicht durch eine Olympiade, welche Milliarden kostet, gefährden. Denn das Märchen, dass alle Kosten ja eh vom Olympische­n Komitee getragen werden, glaubt die mündige Bevölkerun­g schon lange nicht mehr.

Kapfenberg Zuerst bewerben, nachher die Kosten ermitteln und klären, wer das zahlt. Eigentlich müsste man solche Leute entmündige­n. Bisher liegt nur eine Bewerbung für 2026 vor: aus Kasachstan, einer brutalen Diktatur. Brauchen wir solche Vorbilder?

Dr. Hansjörg Weinberger, Graz

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