Brand mit vielen Rätseln
Nächtlicher Großeinsatz in der Schönbrunner Straße. Das Feuer war im Kellerabteil ausgebrochen
Zwei Tote und elf Verletzte nach Feuer in Wohnhaus. Doch eine Frau lag vermutlich schon Wochen tot in ihrer Wohnung. Polizei ermittelt.
Derzeit gehen wir von keinem Fremdverschulden aus. Doch wir können Brandstiftung auch noch nicht ausschließen“, erklärte gestern Harald Sörös, Pressesprecher der Wiener Polizei. Da hatten die Brandermittler gerade erst mit ihrer Arbeit in dem Kellerabteil, von dem der Brand ausgegangen war, begonnen.
Doch die Brandursache, die Freitagnacht zum Feuer in der Schönbrunner Straße geführt hatte, ist wohl die kleinere der vielen Ungereimtheiten, die die Kriminalisten klären müssen – denn es gibt auch zwei Leichen.
Als die Feuerwehr beim Mehrparteienhaus eingetroffen war, lag eine 31-jährige Hausbewohnerin bereits tot im Hinterhof. Die Frau dürfte in Panik – der Fluchtweg durch das Stiegenhaus war aufgrund der Rauchgase versperrt – aus dem Fenster ihrer Wohnung im dritten Stock gesprungen sein.
berichtete bei seiner ersten Befragung durch die Polizei, dass er sie nicht zurückhalten konnte. Der Mann kam mit Verletzungen ins Spital, wird aber noch genauer einvernommen werden, um den tragischen Fall lückenlos zu klären. Bei dem Feuer hatten insge- samt elf Hausbewohner Rauchgasvergiftungen erlitten. Die meisten von ihnen waren in ihren Wohnungen eingeschlossen gewesen, wurden von der Feuerwehr mittels Fluchthauben und über Drehleitern gerettet.
„Danach wurden routinemäßig alle Wohnungen geöffnet“, berichtete Sörös. Dabei wurde eine schreckliche Entdeckung gemacht: In einem Vorhaus lag eine verweste Leiche. Woran die alleinstehende 61-Jährige gestorben ist, muss eine Obduktion klären. „Wir wissen nur, dass sie mindestens eine Woche, wahrscheinlich länger, in der Wohnung gelegen ist.“Niemand hatte sie vermisst.