Grazer ermöglichen Sprechen ohne Worte
Dank einer Entwicklung aus Graz können Patienten mit Bewusstseinsstörungen nun doch mit der Außenwelt kommunizieren.
Gefangen im eigenen Körper. Zu hören, zu denken und zu fühlen, aber nichts dergleichen ausdrücken zu können – für Betroffene des sogenannten Locked-in-syndroms ist das die harte Realität. Das Syndrom bezeichnet den Zustand, in dem Menschen zwar bei Bewusstsein, aber zumindest teilweise gelähmt und in der Regel völlig sprachunfähig sind. Um die Lebensqualität mit diesem Krankheitsbild zu erhöhen, haben die Grazer Firmengründer Christoph Guger und Günter Edlinger, Alumni der TU Graz, ein System namens „MINDBEAGLE“entwickelt.
Damit geben sie den Patien- ten nun eine Chance, mit ihrer Umgebung in Kontakt zu treten. Möglich wird das, weil Betroffene im Gegensatz zum Wachkoma ihre Umwelt sehr wohl wahrnehmen: „Je nach Grad der Einschränkung unterscheidet man verschiedene Formen des Syndroms“, erklärt Gerald Pichler, Leiter der neurologischen Abteilung der Albert-schweitzer-klinik. „Bei der inkompletten Variante können Patienten nur Kopf, Finger und Augen bewegen. Die totale Form lässt keinerlei motorische Funktionen zu.“Dabei soll nun das Brain-computer-interface (BCI) der Grazer als Schnittstelle zwischen Mensch und Außenwelt fungieren.
Aber wie funktioniert das genau?