Über das Unternehmen
Anhand spezieller Sensoren werden Befehle vom Gehirn auf den Computer übertragen Derzeit beschäftigt Guger Technologies, das Unternehmen hinter „MINDBEAGLE“, rund 50 Mitarbeiter weltweit, verteilt auf Standorte in Graz, Oberösterreich, Spanien, den USA und Rumänien. Insgesamt beläuft sich der Vertrieb ihrer Medizinprodukte auf mehr als 60 Länder. Mit seiner innovativen Entwicklung gewann das Unternehmen im Jahr 2013 den Fast Forward Award der Steirischen Wirtschaftsförderung in der Kategorie Kleinunternehmen.
Konkret werden die Hirnaktivitäten mittels einer neurologischen Messung aufgezeichnet und anschließend ausgewertet. Damit das möglich ist, müssen zunächst Sensoren auf Kopf und Körper des Patienten platziert und mit dem Computersystem verknüpft werden. Die durch diese Eeg-messung erzielten Ergebnisse können dann an einem Bildschirm abgelesen werden – für Ärzte ist das eine Sprache ohne Worte, die zumindest zeigen kann, ob die Betroffenen etwas mögen oder nicht. „Das Bci-system ist keineswegs gefährlich für die Patienten, da es sich um eine nichtinvasive Methode handelt“, so Pichler. Die Patienten werden also keinen chirurgischen Eingriffen unterzogen. Aber für die Kommunika- Die Ideengeber: Günter Edlinger, Christoph Guger
tion zwischen Mensch und Maschine bedarf es erhöhter Konzentration der Patienten. Je nach Ausmaß der Erkrankung ist das System daher nicht bei jedem anwendbar.
„Ein solches Verfahren wird grundsätzlich nur in speziellen Einrichtungen angeboten, sollte ein Patient verlegt oder die Pflege zu Hause fortgesetzt werden, schwindet auch die Möglichkeit der Kommunikation“, erklärt Pichler. Dann liegt es an den Angehörigen, ob eine Privatfinanzierung ermöglicht werden kann. Die Kosten für ein vollständiges Bci-system liegen derzeit nämlich bei rund 30.000 Euro. Das Ziel der Grazer Entwickler ist es, solche Systeme an möglichst viele Krankenhäuser, Reha-einrichtungen und Therapeuten zu verkaufen, sodass die Technologie als mobiler Service angeboten und im besten Fall auch vermietet werden kann.
Mittlerweile kommt das „mindbeagle“-system jedenfalls international zum Einsatz, darunter auch an der renommierten Harvard-universität in den USA. Angehörige und Ärzte haben damit die Gewissheit, dass ihre Worte trotz ausbleibender Rückmeldung gehört werden, was auch Patienten eine angenehmere Behandlung verschaffen soll.