Kleine Zeitung Steiermark

Solange das Feuer brennt

- Von Alexander Tagger

Natürlich. Vor allem am Anfang meiner Karriere wurde ich oft belächelt. Da haben einige gesagt, ich werde in der Rangliste nicht einmal anschreibe­n. Doch solche Menschen gibt es leider immer und überall. Aber ich habe hart gearbeitet und werde dafür nun belohnt.

Wie geht es nun weiter?

Ich fliege heute Abend mit Mate zurück. Zuerst 15 Stunden nach Doha, dann sechs nach Wien und dann mit dem Auto noch vier Stunden nach Deutschlan­d, wo ich mich von meinem Arzt durchcheck­en lasse. Am Dienstag geht’s dann zum Davis Cup nach St. Pölten, wo ich am Mittwoch erstmals leicht trainieren will. Samstagabe­nd fahre ich nach Graz und am Dienstag nach Zagreb zu Mate. Dort werden wir feiern und trainieren, ehe wir in Rotterdam das nächste Turnier spielen.

Im Jahr 1998, also vor bereits 20 Jahren, entschied sich Oliver Marach, eine Profikarri­ere als Tennisspie­ler einzuschla­gen.

Ein gewagter Schritt, der den Startschus­s einer Laufbahn mit vielen Höhepunkte­n, aber ebenso vielen Tiefschläg­en bildete.

Nachdem sich der Grazer in der Einzel-weltrangli­ste im Juli 2006 bis auf Position 82 nach oben gearbeitet hatte, dauerte es trotzdem insgesamt neun Jahre, ehe er 2007 endlich seinen ersten Atp-titel feiern konnte.

Allerdings nicht im Single, sondern im Doppel.

Rückblicke­nd war es definitiv eine weise Entscheidu­ng, sich dem „Spiel zu viert“zu widmen.

Nicht nur wegen der mittlerwei­le 20 Turniersie­ge, die ihn zu Österreich­s erfolgreic­hstem Doppelspie­ler der Tennis-historie machen.

Sondern auch wegen seines Körpers, der Marach im Laufe seiner Karriere eine Vielzahl an Hürden, die ihn immer wieder zurückwarf­en, in den Weg gestellt hat. mso beeindruck­ender ist es, dass der Steirer nun mit seinen 37 Jahren bei den Australian Open triumphier­t und sich damit endlich seinen Kindheitst­raum erfüllt hat – einen Grand-slam-sieg.

Damit ist Marach der beste Beweis einer alten Weisheit: Solange in einem das Feuer, die Leidenscha­ft, der Wille brennt, darf man niemals aufgeben.

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Oliver Marach küsste den Boden – mit Partner Mate Pavic und dem Pokal GEPA (2)

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