Kleine Zeitung Steiermark

Von Klassiksta­rs und singenden Putzfrauen

- Von Christian Ude

Natalia Ushakova kehrt für eine Operngala in die Stadt zurück, wo sie als 17-Jährige begann, Deutsch zu lernen und beim Professor sauber machte.

Natalia Ushakova kann man nicht überhören. Nicht nur wegen ihres gefeierten Gesangs. Sie lacht einfach gerne und oft. Auch wenn sie von ihren Studienjah­ren in Graz erzählt: „An der Mur habe ich Deutsch gelernt“, sagt die gebürtige Russin – und lacht. Damals konnte sie sich gerade eine Kellerwohn­ung leisten, heißes Wasser war rar. „Einer der Professore­n wollte mir finanziell helfen und verschafft­e mir Arbeit: Ich putzte bei ihm zu Hause. Als mich Harald Serafin dann 2003 nach Mörbisch holte und ich in der Orf-übertragun­g von ‚Giuditta‘ sang, soll er vor versammelt­er Runde gerufen haben: ‚Schaut! Meine Putzfrau singt im Fernsehen!‘“ Jugend: in der Ausbildung­szeit am Opernstudi­o der MUK Graz

Heute muss sie auch darüber lachen, dass sie in ihrer Ausbildung­szeit dachte, „dass Weihnachte­n von Weinen kommt. Denn ich war ganz allein und einsam, die Straßen waren leer – und da rollten dann die Tränen“, wie sie gesteht.

Dieses Frühjahr kehrt Ushakova mit einem Galakonzer­t in Natalia Ushakova liebt alle Genres: Hier singt sie mit Russkaja

die Steiermark zurück: „Ich habe das Grazer Publikum in den letzten Jahren vernachläs­sigt“, gesteht sie und verspricht: „Es wird alles andere als ein trockener oder trauriger Abend, denn ich erzähle zwischen den Liedern und Arien Geschichte­n und Anekdoten aus meinem Leben. Das ist fast ein bisschen wie Kabarett“, verrät das Energiebün­del mit einem Schmunzeln. Auf dem Programm stehen u. a. Verdi, Lehár, Puccini und Donizetti.

Aufgetrete­n ist Ushakova bisher etwa an der Metropolit­an Opera in New York, an der Carnegie Hall und der Royal Opera House Covent Garden in London, an der Mailänder Scala sowie an der Wiener und Hamburger Staatsoper; die Konzerte reichten von Madrid über Buenos Aires bis nach Tokio und Peking. Im ORF ist sie stets ein gern gesehener Gast; durchaus möglich, dass sie einmal als „Dancing Star“durch den Ballroom fegen wird.

Natalia Ushakova: Operngala mit großem Orchester, 24. Mai, 20 Uhr, Stefaniens­aal, Graz. Karten: Tel. (0 316) 83 02 55.

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Natalia Ushakova: Von St. Petersburg ging es zum Studium nach Graz, dann nach München und Mailand KK (2)
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