Örtchen für kleine Pfarrer
Zur Rtl-serie „Sankt Maik“, morgen wieder um 20.15 Uhr ines konnte RTL mit seinem neuen Schlawiner – ein in Soutane getarnter Gauner – konstatieren: Das Publikum hat am Premierentag nach Sichtung der ersten Episode den Sender nicht fluchtartig verlassen und blieb bei der gleich im Anschluss gesendeten zweiten Episode dran. Rund 2,6 Millionen Zuschauer erreichte „Sankt Maik“sowohl bei Folge eins als auch zwei. Zahlen jedoch, die für RTL kein Erweckungserlebnis sind.
Die größte private Fernsehstation Deutschlands, beheimatet in Köln, hat entweder Film- und Serienredakteure, die sich die Drehbücher in Kostüm- und Narrensitzungen gegenseitig vorlesen und dabei über alles lachen können. Etwa über einen Satz zum vermeintlichen Priester Maik wie: „Dorthin, wenn Sie mal für kleine Pfarrer müssen!“Oder die wirklich guten, pfiffigen Autoren und Regisseure arbeiten nur noch für Netflix & Co. n Hauptdarsteller Daniel Donskoy, einem Kosmopoliten, der schon öfters für die BBC im Einsatz war, lag es jedenfalls nicht, dass „Sankt Maik“wie eine Sitcom aus den 1990er-jahren wirkt, als wir über Whoopi Goldberg als Nonne in „Sister Act“gelacht haben.
Hier heißt es z. B.: „Fronleichnam? Das ist so ein Riesending für die Kirche!“
Und die Redakteure in Köln haben wohl auch darauf angestoßen. Stößchen!
EA