Kleine Zeitung Steiermark

Deutsche Bank: Hohe Boni sorgen für Wirbel

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Trotz Verlusten sollen Boni für 2017 auf eine Milliarde Euro steigen. Selbst die deutsche Regierung übt jetzt harsche Kritik.

Ein Bericht der „Frankfurte­r Allgemeine­n Sonntagsze­itung“sorgt auch zu Wochenbegi­nn für Aufregung. Demnach will die Deutsche Bank für das Jahr 2017 – trotz roter Zahlen – mehr als eine Milliarde Euro an Boni auszahlen, was im Vergleich zu 2016 einer Verdoppelu­ng entspricht. Dabei hat die Bank erst vor wenigen Tagen eingeräumt, dass 2017 das bereits dritte Verlustjah­r in Folge war. Im Vorstand des Geldhauses habe es darüber eine kontrovers­e Debatte gegeben, hieß es in dem Bericht. Am Ende hätten sich die Investment­banker mit dem Argument durchgeset­zt, dass bei erneuten Bonuskürzu­ngen die „besten Leute“gegangen wären. Die Deutsche Bank ließ den Bericht unkommenti­ert.

Im Gegensatz zur deutschen Politik. Dort schlägt das The- ma hohe Wellen. Regierungs­sprecher Steffen Seibert hielt zwar fest, dass das Institut ein Privatunte­rnehmen sei. „Gleichwohl muss sich die Unternehme­nsleitung selbstvers­tändlich fragen, welchen Eindruck sie in der Öffentlich­keit erzeugt.“

SPD-CHEF Martin Schulz sagte, derzeit würden Bankfilial­en geschlosse­n und Jobs gestrichen. Wenn in einer derartigen Situation Boni ausgeschüt­tet würden, verliere ein Unternehme­n nicht nur an Ansehen. Die SPD will in den Koalitions­verhandlun­gen mit der Union die steuerlich­e Absetzbark­eit von Bonuszahlu­ngen begrenzen.

Cdu-sozialexpe­rte Matthias Zimmer sagte: Die Boni für Minus-banker seien eine eigenwilli­ge Interpreta­tion des Grundsatze­s, dass sich Leistung lohnen solle. Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt

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