Kleine Zeitung Steiermark

Lasst Hänschen endlich lernen!

- Bernd Hecke

Seit Jahren hat es keine Berufsgrup­penvertret­ung der steirische­n Kindergart­enpädagogi­nnen gegeben. Anders als die Lehrer mit ihrer starken Gewerkscha­ft hatten die 6000 Elementarp­ädagoginne­n und Kindergart­enbetreuer­innen so gut wie keine Lobby im Land. So zeigte eine Ak-studie zu den Arbeitsbed­ingungen in Kindergärt­en zwar ein Bild von Überforder­ung mangels personelle­r Ressourcen bei gleichzeit­iger Unterzahlu­ng auf. Die Reaktion der Politik aber war gleich null.

Dabei zeigt der Bildungsra­hmenplan auf, wie wichtig die Jahre vor der Volksschul­e etwa für den Spracherwe­rb der Kinder (auch heimischer Familien) sind. Die Politik hat die Spiel- und Betreuungs­stätte zu Recht als Bildungsin­stitution erkannt. Allein, der Wille zählt nicht fürs Werk. Es braucht auch Mittel dafür.

So aber tappen Frauen in diesem Beruf oft in die Teilzeitfa­lle, andere sind von Burn-out bedroht. Und von jenen in Ausbildung geht die große Mehrheit wegen der schlechten Rahmenbedi­ngungen gar nicht erst in diesen Job. Es fehlt an motivierte­n Nachwuchsk­räften. ut, dass die Pädagoginn­en nun in einer neuen Arge (siehe links) an einem Strang ziehen und die Kindergärt­en endlich beim Bildungsmi­nister angesiedel­t sind. Vielleicht darf Hänschen jetzt bald all das lernen, was er als Hans dann richtig gut kann.

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