Training für den Brady der Zukunft
Am Sonntag geht der Super Bowl in den USA über die Bühne. Der Football-star von morgen soll mithilfe eines Grazer Systems ausgebildet werden.
Von außen ist es eine unscheinbare Halle im Gewerbepark Wundschuh nahe Graz, von innen jedoch eine hochmoderne Analysemaschine der Anton Paar Gmbh: das „skills.lab“. Seit Juli 2017 ist das „Labor“, in dem vor allem Fußballer aus dem Profi- und Amateurbereich ihre Fähigkeiten bei realistischen Simulationen unter Beweis stellen können, für jedermann geöffnet. Der Geschäftsführer der Anton Paar Sportstec, Michael Lang, erklärt: „Den Fokus haben wir am Anfang voll auf den Fußball gelegt.“Dort ist die Technik auch schon weit fortgeschritten, vier, fünf Projekte im Ausland schon konkret. „Aber nicht nur Profivereine haben Interesse an dem System, auch Ge- meinden oder Investoren für Sportzentren oder ähnliches“, sagt Lang und ergänzt: „Ein ehemaliger Spieler der Graz Giants, der bei uns arbeitet, hat gemeint, wir könnten das auch mit American Football versuchen.“esagt, getan. Der Kontakt zu Max Sommer, ehemaliger Trainer bei den Grazer Footballern sowie aktueller Nachwuchs-nationalteamtrainer, war schnell hergestellt. „Ich habe mir dann Chris Gross (ehemaliger Nationalteamquarterback Österreichs, Anm.) und Brandon Gorsuch (Quarterback der Giants, Anm.) geschnappt und mit ihnen hier trainiert, nachdem die ersten Adaptierungen auf Football erledigt waren“, sagt Sommer. „Sie waren vollkommen begeistert und wären am liebsten gar nicht mehr gegangen.“
14 Mitarbeiter zählt das „skills.lab“, das auf 320 Quadratmetern Spielfläche und fünf Leinwänden jede erdenkliche Kennzahl der Athleten erfasst. Was nach ein bisschen „Bällewerfen“aussieht, täuscht. Bei den Übungen, die von Quarterbacks etwa Genauigkeit, Timing und Antizipation erfordern, kommt man ordentlich ins
GSchwitzen. Sommer: „Das Gute daran ist: Ich brauche keine Mitspieler, die ich ständig weite Wege laufen lasse. Der Computer wird nie müde, ich kann hier so lange trainieren, wie ich will.“Oder es eben die Luft des Quarterbacks zulässt. „Wir sind beim Football noch in der Entwicklungsphase. Natürlich steht der Quarterback im Vordergrund, aber auch andere Football-positionen sollen in Zukunft trainiert werden können“, sagt Sommer. ie Echtzeit-analyse ermöglicht eine unmittelbare Rückmeldung über die absolvierten Übungen, Vergleiche mit anderen Spielern regen die Motivation an. Während im Fußball der europäische Markt mit den Topligen im Vordergrund steht, wird beim Football über den großen Teich geschaut. „Die Amerikaner haben das nötige Geld und stehen auf Football sowie Technik“, sagt Lang. Was das „skills.lab“so besonders macht? Sommer: „In Amerika wird bei den Quarterbacks viel mit Virtual Reality gearbeitet, dabei sitzen die Spieler aber eben auf der Couch und haben eine Brille auf. Hier haben wir nicht nur mentales,
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