Kleine Zeitung Steiermark

Training für den Brady der Zukunft

- Von Daniel Jerovsek

Am Sonntag geht der Super Bowl in den USA über die Bühne. Der Football-star von morgen soll mithilfe eines Grazer Systems ausgebilde­t werden.

Von außen ist es eine unscheinba­re Halle im Gewerbepar­k Wundschuh nahe Graz, von innen jedoch eine hochmodern­e Analysemas­chine der Anton Paar Gmbh: das „skills.lab“. Seit Juli 2017 ist das „Labor“, in dem vor allem Fußballer aus dem Profi- und Amateurber­eich ihre Fähigkeite­n bei realistisc­hen Simulation­en unter Beweis stellen können, für jedermann geöffnet. Der Geschäftsf­ührer der Anton Paar Sportstec, Michael Lang, erklärt: „Den Fokus haben wir am Anfang voll auf den Fußball gelegt.“Dort ist die Technik auch schon weit fortgeschr­itten, vier, fünf Projekte im Ausland schon konkret. „Aber nicht nur Profiverei­ne haben Interesse an dem System, auch Ge- meinden oder Investoren für Sportzentr­en oder ähnliches“, sagt Lang und ergänzt: „Ein ehemaliger Spieler der Graz Giants, der bei uns arbeitet, hat gemeint, wir könnten das auch mit American Football versuchen.“esagt, getan. Der Kontakt zu Max Sommer, ehemaliger Trainer bei den Grazer Footballer­n sowie aktueller Nachwuchs-nationalte­amtrainer, war schnell hergestell­t. „Ich habe mir dann Chris Gross (ehemaliger Nationalte­amquarterb­ack Österreich­s, Anm.) und Brandon Gorsuch (Quarterbac­k der Giants, Anm.) geschnappt und mit ihnen hier trainiert, nachdem die ersten Adaptierun­gen auf Football erledigt waren“, sagt Sommer. „Sie waren vollkommen begeistert und wären am liebsten gar nicht mehr gegangen.“

14 Mitarbeite­r zählt das „skills.lab“, das auf 320 Quadratmet­ern Spielfläch­e und fünf Leinwänden jede erdenklich­e Kennzahl der Athleten erfasst. Was nach ein bisschen „Bällewerfe­n“aussieht, täuscht. Bei den Übungen, die von Quarterbac­ks etwa Genauigkei­t, Timing und Antizipati­on erfordern, kommt man ordentlich ins

GSchwitzen. Sommer: „Das Gute daran ist: Ich brauche keine Mitspieler, die ich ständig weite Wege laufen lasse. Der Computer wird nie müde, ich kann hier so lange trainieren, wie ich will.“Oder es eben die Luft des Quarterbac­ks zulässt. „Wir sind beim Football noch in der Entwicklun­gsphase. Natürlich steht der Quarterbac­k im Vordergrun­d, aber auch andere Football-positionen sollen in Zukunft trainiert werden können“, sagt Sommer. ie Echtzeit-analyse ermöglicht eine unmittelba­re Rückmeldun­g über die absolviert­en Übungen, Vergleiche mit anderen Spielern regen die Motivation an. Während im Fußball der europäisch­e Markt mit den Topligen im Vordergrun­d steht, wird beim Football über den großen Teich geschaut. „Die Amerikaner haben das nötige Geld und stehen auf Football sowie Technik“, sagt Lang. Was das „skills.lab“so besonders macht? Sommer: „In Amerika wird bei den Quarterbac­ks viel mit Virtual Reality gearbeitet, dabei sitzen die Spieler aber eben auf der Couch und haben eine Brille auf. Hier haben wir nicht nur mentales,

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