Kleine Zeitung Steiermark

„Es wird sehr viel sehr gute Oper geben“

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ches Szenario, um die Potenziale auszuschöp­fen.

Der Vertrieb über private Kartenbüro­s ist im Rohbericht zur Staatsoper vom Rechnungsh­of kritisiert worden, wegen Korruption­sgefahr. Was wollen Sie tun? Wir kommentier­en den Rohbericht des Rechnungsh­ofs nicht. Festhalten will ich aber, dass der Rechnungsh­of nicht grundsätzl­ich den Vertrieb über private Kartenbüro­s infrage gestellt hat. Er hat kritisch hinterfrag­t, ob die Vergabe der Karten ausreichen­d transparen­t erfolgt und ob man diese Kartenkont­ingente nicht breiter anbieten sollte.

Wozu braucht man überhaupt private Anbieter?

Das ist aus der Geschichte erklärbar. In der analogen Welt waren die Kartenbüro­s ein Vertriebsk­anal, um internatio­nale Klientel zu bedienen. Im Zeitalter des Internets kann man heute weltweit Karten auch direkt bei uns buchen.

Sollen die Bundesthea­ter selbst den gesamten Kartenvert­rieb selbst übernehmen?

Aus heutiger Sicht glaube ich das nicht, aber die bisher vergebenen Kontingent­e müssen neu und klar definiert werden.

Der Hinweis auf Korruption ist ausgeräumt?

Ein solcher Vorwurf wurde seitens des Rechnungsh­ofs nicht ausgesproc­hen. Mir liegt als Geschäftsf­ührer viel am sogenannte­n „Wohlverhal­ten“, deshalb habe ich im Vorjahr Compliance-richtlinie­n erlassen. Da geht es nicht nur um die klassische Geschenkan­nahme, sondern beispielsw­eise auch um Nebenbesch­äftigungen und Geschäfte mit dem eigenen Unternehme­n.

Der neue Opernchef Bogdan Rosˇcˇic´ ist schon am Werk?

Die erste Saison 2020/21 ist mehr oder weniger durchgepla­nt, Roˇscˇic´ arbeitet bereits an seiner zweiten Saison. Es wird ein extrem spannendes Programm geben, in dem alle großen Künstler Platz finden.

Gibt es einen Bruch in der Linie? Nicht in dem Sinn, der von mancher Seite aus Angst um die Gattung Oper geäußert wird. Ich darf beruhigen: Es wird sehr viel sehr gute Oper geben!

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