Falco und Elvis, echt virtuell
Mit dem Tod ist alles – zumindest alles Irdische – zu Ende. Für Künstler hat das noch nie gegolten. Vor allem bei Musikern, egal welcher Stilrichtung, gilt: je mehr bzw. je länger tot, desto besser, weil: desto berühmter. Das ist mit ein Grund, warum Todestage so gerne „gefeiert“werden. Da rollt der Euro so richtig g’schmeidig. Da ist man ein bissl traurig, ein bissl ergriffen, ein bissl reminiszent, und schon zückt man hurtig das Geldbörsel, um CD, DVD, Buch oder was auch immer vom verblichenen Lieblingskünstler zu erstehen. Und wenn sie gestorben sind, sind alle zufrieden. Fast alle halt.
Der Johann Hölzel vulgo Falco wird dieser Tage auf allen Kanälen so richtig herzhaft ausgeschlachtet. „Forever Young“und so. Unsterblich natürlich. Unerreicht sowieso. Unser einziger Weltstar, das gehört schon gehörig gewürdigt.
Ja, eh. Und dass der grundseriöse Thomas Rabitsch dem Falken mit seinem Tribute-konzert etwas Schlechtes wollte – nie und nimmer. Wenn jemand so etwas veranstalten darf, dann er. Aber muss man so etwas überhaupt veranstalten? Einen Toten auf der Leinwand zu virtuellen Duetten zusammenspannen. Elvis musste das ja auch schon über sich ergehen lassen. Mit einem Symphonieorchester haben sie ihn verkuppelt, sogar mit Helene Fischer. Boah! Gut, dass das die beiden Herren nicht mehr erlebt haben.