Zu wenige Jobs für Behinderte: Kammern zahlten
weil man mit 15 beschäftigten „Begünstigten“unter der Quote liegt. Tenor: Man bemühe sich ja stets, aber „leider gelingt es nicht immer, offene Stellen entsprechend zu besetzen“.
Dies lässt Christian Cramer, Fpö-kammerrat und Behindertensprecher im Landtag, nicht gelten: Die Landwirtschaftskammer „ist da säumig, obwohl gerade öffentliche Institutionen eine Vorbildfunktion einnehmen sollten“.
Auch die steirische Wirtschaftskammer musste 26.158 Euro hinlegen, da acht „Begünstigte“(Stand 2017) im Vergleich zur Betriebsgröße zu wenige sind. Wobei, so ein Wk-sprecher, könnte man Mitarbeiter von „Alpha Nova, die unser Haus in der Außenpflege unterstützten“, einberechnen, wäre die Quote nahezu erfüllt.
Ganz ohne Rechenexperimente kommt die AK Steiermark aus, die 24 begünstigte Be- hinderte beschäftigt und keine Ausgleichstaxe zahlt. Vorbildlich sind noch das Land Steiermark mit 291 Stellen für Behinderte in der Verwaltung und die Spitalsgesellschaft Kages (109).
Bloß „kommt diese Vorbildwirkung nicht an“, moniert Behindertenanwalt Suppan. Die meisten Betriebe „kaufen sich frei“und Betroffene bleiben in Werkstätten.
Laut Ams-steiermark-daten waren heuer im Jänner 1963 „behinderte Personen“(sind nach Gesetz begünstigt bzw. haben einen Behindertenpass) auf Arbeitssuche. In der größten Gruppe (Beschäftigung nach dem Behinderten-einstellungsgesetz) ging die Arbeitslosigkeit im Vergleich zu 2017 um zehn Prozent zurück. In absoluten Zahlen bedeutet dieser Rückgang 96 Menschen.
Selbst Institutionen zahlen Ausgleichstaxe, anstatt mehr Behinderte einzustellen. FPÖ und Behindertenanwalt üben Kritik.