Räuber-pärchen hatte Kind bei Überfall dabei
Siebenjähriger musste mit ansehen, wie Mutter und ihr Partner einen 85-Jährigen in dessen Grazer Wohnung überfielen. Täter gefasst.
Dramatische Szenen eines Raubüberfalls musste am Wochenende ein siebenjähriger Bub mit ansehen – mit der Folge, dass er nun vom Jugendamt in Obhut genommen wurde, weil die Mutter und ihr Partner jetzt in Haft sitzen. Doch der Reihe nach.
Am Freitag klingelte ein rumänisches Pärchen (beide 33 Jahre alt) samt dem Siebenjährigen bei der Wohnung eines 85-Jährigen in Graz-eggenberg. Zunächst versuchte es, dem Pensionisten eine Notlage vorzuspielen. Doch als es bemerkte, dass die Eingangstür ohnehin unversperrt war, drang das Pärchen in die Wohnung ein.
Bezirksinspektor Benjamin Pfingstl schildert den weiteren Tathergang: So habe der 33-jährige Rumäne den überrumpelten 85-Jährigen mit Körpergewalt fixiert, während seine Partnerin die Wohnung nach Wertgegen- Bezirksinspektor der Polizei ständen durchsuchte. Den Buben, er ist der Sohn der 33-Jährigen aus einer anderen Beziehung, nahmen sie mit in die Wohnung. Als die Frau rund 300 Euro in einer Tasche des 85-Jährigen fand, verließen die drei schnell die Wohnung.
hat dann absolut richtig reagiert“, sagt der Polizeibeamte. Der Pensionist ging unmittelbar nach dem Raub, bei dem er nicht verletzt wurde, zum Fenster und sah die Täter in einem Auto flüchten. Er notierte das rumänische Kennzeichen und alarmierte die Polizei.
Schon einen Tag später, am Samstag, fiel das zur Fahndung ausgeschriebene Auto einer Polizeistreife in der Nähe des Grazer Hauptbahnhofs auf. Tatsächlich saß das Pärchen mit dem Buben im Fahrzeug. Bei der folgenden Gegenüberstellung wurden sie vom Raubopfer eindeutig identifiziert. Bei der Einvernahme zeigte sich die 33-jährige Mutter geständig, bestritt jedoch die Gewaltanwendung.
Wie geht’s nun weiter? Das Pärchen sitzt auf Anordnung der Staatsanwaltschaft in der Justizanstalt Graz-jakomini. Um den Buben kümmert sich das Jugendamt. Jetzt versucht die Polizei – auch in Absprache mit rumänischen Kollegen – herauszufinden, ob das Duo weitere Straftaten begangen hat. Während des Aufenthalts in Österreich haben die drei offenbar im Auto gelebt und geschlafen.