Kleine Zeitung Steiermark

Der Schnee erwischte die Pendler eiskalt

- Von Wilfried Rombold, Ulrich Dunst, Thomas Rossacher

Massiver Schneefall in den Morgenstun­den löste ein Verkehrsch­aos aus. Winterdien­st war machtlos. Viele kamen zu spät zur Arbeit.

Nicht jeder konnte es sich gestern früh so leicht einrichten, wie Kleine-leser Stefan V. aus Gratkorn: „Hab umgedreht und freigenomm­en“, schreibt er uns auf Facebook. Jene aber, die zur Arbeit mussten, trafen dort erst bis zu zwei Stunden später ein. Der massive Schneefall hat – obwohl am Vortag angekündig­t – viele Pendler eiskalt erwischt.

Das Italientie­f versorgte nicht nur die Randgebirg­e im Süden und Westen mit reichlich Schnee, auch in Graz kamen diesmal insgesamt rund 15 Zentimeter zusammen. Ganz unvorberei­tet traf die Flockenpra­cht die Räumdienst­e der Stadt, der Straßenmei­stereien sowie der Asfinag zwar nicht, aber: „Seit zehn Jahren hat es zwischen 5 und 6 Uhr morgens, also zur ungünstigs­ten Zeit, nicht mehr so stark geschneit“, bat Verkehrsla­ndesrat Anton Lang (SPÖ) um Verständni­s.

Denn der Höhepunkt des Schneefall­s fiel ausgerechn­et mit der Frühspitze zusammen, was dem Winterdien­st die Arbeit enorm erschwerte. Die Asfinag war seit vier Uhr früh im Raum Graz mit der doppelten und auf der Pack mit verstärkte­r Mannschaft im Einsatz. Dennoch blieben schlecht ausgerüste­te Schwerfahr­zeuge hängen und blockierte­n damit die Räumdienst­e. Sogar ein Sondertran­sport blieb im Schneechao­s stecken. Ab Mooskirche­n wurde daher ab 6.30 Uhr für Lkw die Kettenpfli­cht verhängt.

Kaum überwindba­r erschien für manche Autolenker auch der Anstieg der A 2 bei Laßnitzhöh­e. Wer den Staus auf den Autobahnen ausweichen wollte, kam jedoch nicht viel schneller voran. Auf den Hauptroute­n und Nebenstraß­en war die Situation kaum besser. So standen Autolenker auf der B 76 zwischen Stainz und Lannach im Stau, ebenso auf der Wechselstr­aße (B 54) östlich von Gleisdorf. „Absolut unverständ­lich, „Schneeschu­he“für Hund in Graz. Räumfahrze­uge im Dauereinsa­tz Auf der B 72 bei Strallegg rutschte eine Pkw-lenkerin über eine steile Böschung. Sie blieb aber unverletzt

dass einige Pkw noch mit Sommerreif­en unterwegs waren“, schüttelt Karl Lautner, Leiter des Straßenerh­altungsdie­nstes, den Kopf.

Unverständ­nis und Ärger herrschte aber auch bei vielen Öffi-benützern. Zwar nicht bei jenen der Bahn, die trotz Schnee

nicht aus dem Takt geriet, sondern vor allem bei Passagiere­n der Graz-linien. Die mussten in der Frühspitze bis zu 50 Minuten auf ihren Bus warten, auch die Straßenbah­nen kamen in sehr unregelmäß­igen Abständen. Die Öffis steckten genauso im Stau fest wie der Individual­verkehr, zwischenze­itliche

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