Kleine Zeitung Steiermark

„Was wir uns als Schule wünschen, ist Autonomie“

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Deutschför­derklassen – ja oder nein? Unsere Leser können dem Plan von Bildungsmi­nister Faßmann Positives abgewinnen, sehen aber auch Nachteile wie mangelnde Flexibilit­ät.

Offen gesagt: „Ungeschütz­te Außengrenz­e“, 5. 2.

Ich unterricht­e in einer Klasse mit 22 Kindern und sieben Sprachen, etwa ein Drittel der Kinder haben wir mit Schuleintr­itt als „außerorden­tlich“deklariert, weil wir bezüglich der Deutschken­ntnisse nicht sicher waren und wir bestimmte Zahlen brauchen, um zu Stundenkon­tingenten zu kommen.

In der Praxis sieht das jetzt so aus, dass ich für elf Stunden eine Daz-lehrerin in der Klasse habe, die mit den Kindern einzeln oder in Kleingrupp­en intensiv Deutsch lernt oder in meinem Unterricht unterstütz­end mitarbeite­t.

Wir sind da wunderbar flexibel und können eigentlich jede Stunde entscheide­n, welche Kinder jetzt was gerade am nötigsten brauchen. (Ähnlich funktionie­rt es auch in den anderen Klassen.) Müssten wir diese Kinder in einer Extraklass­e führen, wäre von meiner Klasse nicht mehr viel übrig und aus gemeinsame­m Turnen und Zeichnen kann niemals eine Klassengem­einschaft entstehen.

Was wir uns als Schule von der Regierung wünschen: Autonomie! Selbst entscheide­n zu dürfen, was für unseren Stand- ort, unser Schulprofi­l, unser Lehrerinne­nteam, unseren Jahrgang das erfolgvers­prechendst­e Modell ist. Graz

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