Papst Franziskus ruft zu Frieden auf
Papst Franziskus hat die Olympischen Winterspiele gewürdigt: „Möge Olympia ein großes Fest der Freundschaft und des Sports sein!“, sagte er laut Kathpress zum Ende seiner wöchentlichen Generalaudienz im Vatikan. Zugleich grüßte er die Teams aus 92 Ländern und erneuerte seinen Friedensaufruf. Die Abfahrtspiste in Jeongseon wurde auf einem „heiligen Berg“errichtet – einem Berg, wie er sonst in Asien
Es dauerte lange, bis Südkorea einen Berg fand, auf dem eine Olympia-abfahrt gebaut werden kann. Warum Jeongseon so besonders ist.
Es ist die mit Abstand teuerste Sportstätte dieser Olympischen Spiele, die Abfahrtsstrecke in Jeongseon. 160 Millionen Euro kostete es, den Berg abfahrtstauglich zu machen. Wobei der Berg an sich schon eine Besonderheit ist. Der Schweizer Bernhard Russi, Architekt aller neuen Abfahrten für Großereignisse in diesem Jahrtausend, hatte sich dieser Aufgabe angenommen und gestand: „Das Problem sind die Berge in Asien, die eher rundlich sind. Man kann zwar auf den Berggraten ins Tal fahren, aber das wäre für eine Abfahrt nicht sinnvoll“, erzählte der
Schweizer rund um die Rennen in Gröden. Dann fand er den Mount Gariwang im Taebaek-gebirge und war sofort überzeugt: „Das“, sagte Russi, „ist ein ganz besonderer Berg. Nicht nur für Korea, sondern für ganz Asien.“Russi bezog das auf die Abfahrt, aber es gilt auch noch in anderem Sinn. Denn damit die Abfahrt gebaut werden konnte, mussten Tausende Bäume weichen, und diese gelten für manche als heilig.
König Sejong der Große ließ hier schon im 15. Jahrhundert Ginseng exklusiv für den Palast pflanzen. Dazu gibt es in diesem Gebirge den weltweit größten Bestand an Wangsasre-birken, die bis zu 500 Jahre alt sind und als Rückzugsgebiet geschützter Tierarten gelten. Angeblich mussten 50.000 Bäume (laut Organisatoren) oder gar 120.000 Bäume (laut Umweltschützern) gefällt werden, um Platz für die 2852 Meter lange Piste zu schaffen. Sogar die Rodungen in der Kolonialzeit und während des Koreakrieges
hatte der Wald überstanden – doch dann kam Olympia.
Ursprünglich war auch versprochen worden, das Gebiet nach Olympia wieder komplett zu renaturalisieren –ob es tatsächlich dazu kommen wird, steht allerdings in den Sternen. Provinzgouverneur Choi Moon Soon räumte bereits ein: „Wir haben eine Renaturierung versprochen, doch die Kosten sind zu hoch!“Die Wiederaufforstung würde die ohnehin hohen Kosten ein weiteres Mal explodieren lassen. Jetzt denkt man bereits daran, die Hälfte des Gebietes zu belassen, immerhin wurden ja auch ein Hotelkomplex, ein Speicherteich und eine Appartementanlage samt Zufahrtsstraßen errichtet. „Aber“, sagt Soon, „entschieden ist noch nichts.“
Aus Sicht der Athleten aber kommt die Infrastruktur hier praktisch dem Idealfall gleich. Alle wohnen im Fünf-sternehotel nur rund 100 Meter von der Gondel entfernt. Im Hotel