Us-coup gegen Cyber-kriminalität
Verbrecherring war auf den Handel mit persönlichen Daten spezialisiert.
Die Internetplattform „Infraud“machte in den vergangenen Jahren viel Geld mit dem Tausch und Handel von persönlichen Daten. Das Portal hat sich vor allem auf vertrauliche Bankdaten und geknackte Kreditkarten spezialisiert. Der Schaden, den das kriminelle Netzwerk verursacht hat, wird vom Us-justizministerium auf umgerechnet 428 Millionen Euro geschätzt.
Nun ist den Us-behörden ein Schlag gegen „Infraud“gelungen. Insgesamt sind 36 Mitglieder der Organisation aus 18 Ländern angeklagt, heißt es. Bei einer mit nationalen Polizeibehörden abgestimmten Aktion wurden 13 Menschen in den USA, Australien, Großbritannien, Frankreich, Italien, Serbien und dem Kosovo verhaftet. Die Festnahmen und Anklagen gehörten „zu den bisher bedeutendsten im Bereich Cyberkriminalität“.
Das kriminelle Netzwerk wurde offenbar im Jahr 2010 in der Ukraine von Swjatoslaw Bondarenko gegründet und aufgebaut. Der Kopf der Organisation konnte nicht gefasst werden und ist weiter flüchtig. Die Nummer zwei, der russische Mitgründer Sergej Medwedew, wurde hingegen festgenommen.
„Infraud“zählte den Us-angaben zufolge im März vergangenen Jahres 10.901 Mitglieder, die auf der Plattform persönliche Daten, gestohlene Kreditkartennummern, Sozialversicherungsnummern, Passwörter oder Finanzinformationen sowie Schadsoftware kaufen oder verkaufen konnten. Es sei die erste Adresse für Cyberkriminelle aus aller Welt gewesen.