Ein Tanklaster für Schokolade, Öl und Plastik
Weil es keine internationalen Standards für die Reinigung von Tanklastern gibt, steigt die Verunreinigung von Lebensmitteln rapide an.
beitsgruppe, die sich für die Einführung von Qualitätsstandards von Reinigungs- und Desinfektionsverfahren bei Tankund Silofahrzeugen einsetzt. Denn immer häufiger kommt es zu Verunreinigungen von Lebensmitteln und einer Kontamination mit Bakterien, Viren, Pilzen, Allergenen, Schimmelpilzgiften oder Kunststoffgranulaten, Holz, Metall oder Glas.
Plastikteilchen im Essen sind der Grund für rund 30 Prozent der Rückrufe von Lebensmitteln. Schuld daran dürfte die jahrelange Praxis schlampiger Reinigungen von Lebensmitteltransportlastern sein. Dieses „schwarze Loch“sei ein unkalkulierbares Risiko für die Gesundheit der Konsumenten, warnt Philipowski.
sagt er, sei vor allem, dass die sonst funktionierende Qualitätssicherung in den Betrieben den Transport nicht erfasse. Da nimmt dann ein Tanklaster, der mit Kunststoffgranulat beladen von München nach Hamburg fährt, auf dem Weg zurück eine Milchlieferung im selben Tank mit. Im muss nur die Milch aufgeführt sein, nicht das Plastik, was eine Rückverfolgbarkeit von Verunreinigungen unmöglich macht. Eine Zwischenreinigung sei zwar vorgesehen, doch die Hygienevorschriften würden kaum erfüllt.
An den Wänden abgelagertes Mehl würde bei Feuchtigkeit steinhart, sei kaum zu entfernen und würde mit der Zeit immer mehr Schimmelpilz-gift entwickeln – ein Verursacher von Leberzirrhose. „Und das essen wir.“Im Fall des gemeinsamen Abflussrohrs liegt die Menge der Verunreinigung nicht mehr im Millionstel-bereich, „da geht’s um 50 oder 100 Kilogramm.“Firmen wüssten oft gar nicht, mit welchen kontaminierten Produkten sie beliefert werden. „Jeder Transport, der in die Fabrik reingeht, ist wie ein trojanisches Pferd“, sagt Philipowski, „man weiß nicht, was in dem bestellten Produkt noch alles drin ist.“