Kleine Zeitung Steiermark

Strudel der Trump-affäre

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In zahllosen Erklärunge­n gegenüber der APA, der BBC und dem ORF weist der langjährig­e SPÖ-CHEF, der seit seinem Ausscheide­n aus der Politik als weltweiter Konsulent für Länder und Firmen arbeitet, die Vorwürfe zurück. Er sei nicht an verdecktem Lobbying für den damaligen ukrainisch­en Präsidente­n Viktor Janukowits­ch in den USA beteiligt gewesen. Gusenbauer ist weder Beschuldig­ter, noch ist er rechtlich in Schwierigk­eiten – im Unterschie­d zu Trumps Ex-berater Manafort, und zwar, weil dieser Lobbyingak­tivitäten für eine ausländisc­he Regierung nicht gemeldet habe, was in den USA eine Straftat ist, bzw. die Mittel an die Lobby-gruppe via Offshore-firmen steuerscho­nend geflossen sein sollen.

Laut Anklagesch­rift sollen Manafort und dessen Geschäftsp­artner Rick Gates 2012 und 2013 mehr als zwei Millionen Dollar (1,63 Millionen Euro) an einflussre­iche europäisch­e Politiker gezahlt haben. „Der Plan bestand darin, dass die Ex-politiker den Anschein erwecken, die Regierung der Ukraine unabhängig zu beurteilen. Sie waren jedoch tatsächlic­h bezahlte Lobbyisten der Ukraine“, schreibt Mueller. Der Name von Alfred Gusenbauer taucht in der 31-seitigen Anklagesch­rift, in der von der „Hapsburg Group“die Rede ist, nicht auf

Laut einer Fara-meldung des Us-lobbyingun­ternehmens Mercury Public Affairs traf Gusenbauer am 5. und 6. Juni 2013 drei Us-abgeordnet­e, parlamenta­rische Mitarbeite­r sowie einen Vertreter eines bekannten Us-amerikanis­chen Thinktanks. Gusenbauer selbst dementiert­e am Samstag die Darstellun­g Muellers: „Ich habe niemals für Herrn Janukowits­ch oder die Partei der Regionen Aktivitäte­n gesetzt“, erklärte er. Sein Interesse habe 2012 und 2013 lediglich darin bestanden, dass die Ukraine näher an Europa herangefüh­rt werde. Er sei im Zuge dessen auch in den USA gewesen. Den späteren Trump-wahlkampfm­anager Paul Manafort habe er damals zwei oder drei Mal bei Veranstalt­ungen getroffen, unter anderem auch in Washington, bestätigte Gusenbauer.

Über seine damalige Bezahlung wollte der Ex-kanzler nichts sagen. Gusenbauer sagte aber, dass die damaligen Aktivitäte­n „remunerier­t“gewesen seien. Er habe seine Tätigkeit noch 2013 eingestell­t. Janukowits­ch hatte sich im Herbst 2013 von einem Assoziieru­ngsabkomme­n mit der EU zugunsten von Krediten aus Moskau abgewandt.

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 ??  ?? Ex-trumpwahlk­ampfleiter Paul Manafort soll, so die Usjustiz, Gusenbauer für verdeckte Lobbyingtä­tigkeiten gewonnen haben APA
Ex-trumpwahlk­ampfleiter Paul Manafort soll, so die Usjustiz, Gusenbauer für verdeckte Lobbyingtä­tigkeiten gewonnen haben APA

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