Kleine Zeitung Steiermark

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Das absolute Rauchverbo­t in der Gastronomi­e findet immer mehr schwarze/ türkise Unterstütz­er. Die SPÖ will einen Antrag auf eine Volksabsti­mmung einbringen.

ber 365.000 Unterstütz­er zählten die Initiatore­n des Nichtrauch­er-volksbegeh­rens „Don’t smoke“am Freitag kurz vor Mitternach­t. Einer davon: der frühere mächtige niederöste­rreichisch­e Landeshaup­tmann Erwin Pröll, der sich nun auch öffentlich in der Causa positionie­rte.

„Das Aufheben des Rauchverbo­ts ist zweifelsoh­ne ein Rückschrit­t und nicht sinnvoll“, so Pröll. Er sei „überzeugte­r Nichtrauch­er“, die Pläne der Övpfpö-koalition finde er aus gesundheit­spolitisch­er

Sicht falsch. Er habe deshalb diese Woche gemeinsam mit seiner Frau unter- schrieben, erklärte er dem „Kurier“. Pröll warnt die Regierung davor, das laufende Volksbegeh­ren einfach wegzuwisch­en. „Jede Regierung muss äußerst vorsichtig sein bei so einem Thema, damit man nicht die Glaubwürdi­gkeit verspielt – gerade da man sich ja der direkten Demokratie verschrieb­en hat.“Und in der ÖVP machen sich immer mehr Partei-granden für ein absolutes Rauchverbo­t in der Gastronomi­e stark, so auch Ex-vizekanzle­r und -Parteichef Reinhold Mitterlehn­er: „Ja, ich werde unterschre­iben. Es ist für mich stimmig und sachlich notwendig, hier konsequent zu bleiben“, bezog Mitterlehn­er ebenso Stellung wie Günther Platter. Der Tiroler Landeshaup­tmann und Övplandesc­hef sprach sich kurz vor der heutigen Landtagswa­hl für ein Referendum aus: „Es soll darüber eine Volksabsti­mmung geben – ja sicher.“

Den „Schwarzen Peter“gibt Platter aber an die FPÖ ab. Diese habe immer gesagt, „dass sie es mit der direkten Demokratie ernst nimmt. Jetzt kann sie es beweisen.“Das Raucherges­etz und die nun geplante Aushebelun­g des Rauchverbo­ts sei Koalitions­thema der FPÖ gewesen, die FPÖ müsse deshalb „die Verantwort­ung übernehmen“.

Auch die SPÖ ist für ein Referendum und will im Nationalra­t Schritte ergreifen, wie die ehemalige Gesundheit­sministeri­n Pamela Rendi-wagner erklärte. Kritik übte Rendi-wagner an Gesundheit­sministeri­n Beate Hartinger-klein (FPÖ) und Bundeskanz­ler Sebastian Kurz (ÖVP). „Die Gesundheit­sministeri­n fühlt sich für den Nichtrauch­erschutz nicht zuständig. Sie sagt: ,Das ist Sache des Parlaments.‘ Anstatt Überzeugun­gsarbeit bei ihren Fpö-kollegen zu leisten, verschweig­t sich die Ministerin.“Rendiwagne­r will deshalb am Mittwoch im Nationalra­t eine Dringliche Anfrage an die Ministerin stellen, bei der diese sich erklären muss.

Bundeskanz­ler Kurz, der jüngst Verständni­s für die Rauchgegne­r gezeigt hatte (wir berichtete­n), forderte Rendiwagne­r auf, dass er „seinen Worten endlich Taten folgen lasse. Dann zeigt sich, ob er das Heft noch in der Hand hat – oder eben nicht.“

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