Felzmann-videos wurden gelöscht
Auch Website vom Netz genommen. Töchter veranlassten die Löschungen.
Keine Spur, keine zielführenden Hinweise, obwohl 5000 Euro Belohnung ausgesetzt sind, keine neuen Ermittlungsansätze: Der Stiwoller Todesschütze Friedrich Felzmann (66) ist vier Monate nach der Tat immer noch wie vom Erdboden verschluckt. Felzmann habe sich in einem Loch verkrochen und Suizid begangen, vermuten die einen. Der mutmaßliche Doppelmörder sei untergetaucht, sagen die anderen. Nicht nur in Stiwoll, auch bei der Polizei gehen die Meinungen auseinander.
Felzmanns Spur verliert sich dort, wo das Auto abgestellt war – in einem entlegenen Gebiet nahe dem aufgelassenen Gasthaus Abraham in Gschnaidt, rund zehn Kilometer vom Tatort entfernt. Der Gesuchte könnte zu Fuß Richtung Plesch geflüchtet sein. Zumindest wurde im Wald, rund 400 Meter vom Fluchtwagen entfernt, eine Zeichnung gefunden. Möglicherweise stammt sie von Friedrich Felzmann.
Neue Entwicklungen rund um Felzmann gab es hingegen im Internet. Auf seinem Spurlos verschwunden bleibt Friedrich Felzmann Youtube-kanal hatte der Stiwoller ja in zahllosen Videos gegen Behördenwillkür, Richter und Anwälte gewettert. Nach der Tat schnellten die Zugriffszahlen in die Höhe – sein Video, das ihn bis auf die Unterhose ausgezogen präsentierte, klickten Zehntausende Personen an. Auch jenes Video, auf dem Felzmann mit einem „Heil Hitler“schild am Kastenwagen zu sehen war, stieß nach dem Doppelmord auf großes Interesse der User. Kürzlich wurde der Youtube-kanal des Verdächtigen aber dichtgemacht. Was allerdings nichts daran ändert, dass einige Videos von anderen Usern erneut gepostet wurden und somit zumindest teilweise wieder verfügbar sind.
Und: Felzmann fütterte mit seinen Anschuldigungen zudem eine eigene Website unter dem Namen justiz-gewalt.at, auch hier zog er gegen die Behörden zu Felde. Diese Seite ist mittlerweile ebenso vom Netz genommen worden. Die Löschungen der Internetbeiträge wurden von Felzmanns Töchtern veranlasst. Hans Breitegger, Christian Penz