Wie Hitlers Unterhose doch noch für etwas gut war
Grazer Hotelier ließ im Vorjahr Führer-boxershorts in den USA versteigern. Den Erlös hat er nun für gute Zwecke gespendet.
Das war keine alltägliche Schlagzeile, die ein Päckchen aus Graz mit weißer Unterwäsche, die ein Us-auktionshaus zur Versteigerung brachte, dem Parkhotel eingetragen hat. Die Nachricht, dass des Führers Boxershorts unter den Hammer kommen, verbreitete sich um den Globus. Die Wäsche dürfte Hitler 1938 nach seiner Übernachtung im Grazer Traditionshotel zurückgelassen haben (wir berichteten).
Der Seniorchef des Hauses, Peter Florian, hatte die Wäsche mit dem eingestickten Monogramm A. H. bei der Wohnungsauflösung seiner verstorbenen Mutter entdeckt – und bei „Alexander Historical Auctions“in den USA angeboten. Schätzwert für die laut Aktionskatalog „überraschend großen“Shorts lag bei 3300 bis 4100 Euro, für 5500 Dollar wechselten sie den Besitzer, Florian bekam einen Erlös von 4200 Euro überwiesen, die er spendet. Der Hotelier bat den Grazer Integrationsexperten Fred Ohenhen, die Auswahl bedürftiger Empfänger vorzunehmen. Das Geld ging an eine Mutter, die sich Kosten für die Kinderbetreuung nicht leisten konnte, an Öffi-jahreskarten für Asylwerber, damit sie ihre Deutschkurse besuchen können, und an jenen staatenlosen Steirer, der sein Leben lang um die Staatsbürgerschaft kämpft (wir berichteten). Für Hotelchef Philipp Florian, der das Haus von seinem Vater vor fünf Jahren übernommen hat, ist das „ein schöner Schlussstrich unter diese Geschichte“. Er blickt nach vorne und poliert das Vierstern-hotel mit Investitionen in Zimmerqualität und einen neuen Wellnessbereich für die Zukunft auf Hochglanz auf.