Das Ende der Toleranz
Und wieder ist etwas passiert. Was im Detail in der Landwirtschaftsschule Grottenhof in Graz vor sich gegangen ist, darüber gibt die Schule keine Auskunft. „Zum Schutz aller Beteiligten“, wie es heißt. Unmittelbar beteiligt sind in diesem Fall ein Lehrer und eine Schülerin. Von verbaler sexueller Belästigung ist die Rede. Wenn sich Agrarlandesrat Hans Seitinger vom Vorfall „zutiefst berührt“zeigt, darf man davon ausgehen: Es war nicht ganz ohne.
Es folgte das Übliche in solchen Fällen: Aufarbeitung mit Psychologen und Pädagogen, Hilfsangebote für die Schülerin und die Familie.
Möglicherweise war das, was der Lehrer gegenüber der jungen Frau von sich gegeben hat, in seinen Augen ein Scherzerl. Wenn, dann ein sehr schlechtes.
Landesrat Seitinger hat inzwischen allen Agrarschulen den Auftrag gegeben, sich des Themas sexueller Belästigung mit größter Sensibilität anzunehmen. Man darf davon ausgehen, dass der allergrößte Teil der Lehrer das längst praktiziert, und das quer durch alle Schultypen. ie Hoffnung lebt, dass auch der Rest – nicht nur in den Schulen – den gesellschaftlichen Wandel endlich begreift: Ob Scherz, Klaps auf den Hintern, anzügliche Bemerkungen oder sonst was: Der Toleranzbereich liegt bei null Komma null, und das völlig zu Recht.
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