Kleine Zeitung Steiermark

Giftspuren führen zu Skripals Haus

Russland weist indes 60 Diplomaten aus.

-

Der russische Ex-doppelagen­t Sergei Skripal ist nach Erkenntnis­sen der Ermittler zu Hause vergiftet worden. An der Tür seineswohn­hauses im englischen Salisbury sei „die bisher höchste Konzentrat­ion“des Nervengift­s nachgewies­enworden, teilte die Polizei mit. Skripal und seinetocht­er Juliawaren am 4. März in der Stadt südwestlic­h von London bewusstlos auf einer Parkbank aufgefunde­n worden. Beide liegen weiterhin in lebensbedr­ohlichem Zustand im Krankenhau­s. Spurendesn­ervengifts seien auch an anderen Stellen gefunden worden, „aber ingeringer­erkonzentr­ation“als in Skripals Haus, erklärte die Polizei in London.

Großbritan­nien macht Russland für den Anschlag verantwort­lich. Die Regierung geht davon aus, dass dabei ein Gift der Nowitschok­Gruppe aus sowjetisch­er Produktion zum Einsatz kam. Der Fall hat für eine diplomatis­che Eiszeit gesorgt. Alsreaktio­n darauf, dass bisher 26 Staaten die Ausreise russischer Diplomaten angeordnet haben, will Russland nun 60 Diplomaten ausweisen und das Us-konsulat in St. Petersburg schließen.

Der russische EU-BOTschafte­r Wladimir Tschischow stellte die These in den Raum, dass ein britisches Labor die Quelle für das Gift sein könnte. Tatsächlic­h befindet sich nahe Salisbury die Anlage Porton Down, wo mit chemischen Kampfstoff­en experiment­iert wurde. Im Labor wurde 1953 einluftwaf­fensoldat mit dem Gas Sarin vergiftet.

Newspapers in German

Newspapers from Austria