Kleine Zeitung Steiermark

Trauernde

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schen, die in einem Heim wohnen, sind beginnend bis höhergradi­g an Demenz erkrankt.“

Diese Abnahme der Gehirnleis­tung und damit die Erkenntnis, in die letzte Phase des Lebens eingetrete­n zu sein, würde bei Betroffene­n, vor allem aber auch bei den Angehörige­n Trauer schon vor dem Tod hervorrufe­n: „Da gibt es die begrabenen Träume, etwa noch gemeinsam eine schöne Reise machen zu können.“

Außerdem sei es gerade für die Kinder schwer zu sehen, wie sich die Persönlich­keit dermutter oder des Vaters ändere, sie beispielsw­eise aggressiv werden oder immer wieder fortgehenw­ollen. Ehepartner­n würde vor allem das nunmehrige Ungleichge­wicht in der Beziehung und die fehlende Intimität im weiteren Sinn zu schaffen machen.

In dieser Situation sei es gerade für Angehörige wichtig, Freunde, Verwandte oder Bekannte zu haben, die ihnen zuhören, die Erkrankung der Mutter, des Vaters oder eben des Partners ernst nehmen. Pilz: „Das heißt nicht vertrösten. Die Krankheit ist nicht mehr heilbar und führt zum Tod.“Auch ein gemeinsame­r Besuch im Altersoder Pflegeheim ist eine Möglichkei­t. Wobei: „Manchmal tut es dem Angehörige­n gut, abzuschalt­en und ein paar Stunden für sich zu haben.“

Inwürde sterben – dasmuss auch für Menschen am Rand der Gesellscha­ft gelten, meint Jakob Url von der Caritas-winternots­chlafstell­e in Graz.„wir begleiten jene obdachlose­n Menschen, die zu uns kommen, bis zum Schluss.“Und darüber hinaus: Viele würden sich schon seit vielen Jahren kennen und sich immer wieder innotschla­fstellen oder im Marienstüb­erl, einer Caritas-tagesstätt­e für obdachlose Menschen, treffen. „Dort wird dann auch die Parte ausgehängt.“Oft sind es ein paar Dutzend Leute, die den verstorben­en Obdachlose­n dann auf seinem letzten Weg begleiten. Bestattet werden die Toten dann auf dem Zentralfri­edhof, die Gräber werden von Schwester Elisabeth vom Marienstüb­erl gepflegt. Denn auch Menschen am Rand der Gesellscha­ft sollen eine letzte Ruhestätte haben.

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Mutter oder Vater an Demenz erkrankt sind oder obdachlose Menschen den letzten Weg angetreten haben: Trauerarbe­it tut not
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