Der Hase und die Empörten
Mulbratl in der Oststeiermark oder gekochte Zunge in der Obersteiermark. Die Körbe, mit denen die Steirer heute zu den Osterspeisensegnungen pilgern, sind randvoll mit Köstlichkeiten. Und amende der Fastenzeit darf Süßes wieder sein, so wird sich vielleicht auch der „Schmunzelhase“von Milka im Korb befinden.
Schmunzelhase? Wiebitte? Nicht Osterhase? Darf man jetzt Ostern auch nicht mehr sagen vor lauter Toleranz gegenüber Andersgläubigen? Es gibt tatsächlich Menschen, die sich schrecklich in einschlägigen Onlineforen empören, dass der Kniefall gegenüberdemislam zuweit gehe, wenn wir sogar Osterhasen umbenennen müssen.
Dabei müssen wir gar nicht. Jeder, der Ostern sagen will, darf bei uns Ostern sagen. Gott sei Dank. Und auch was den Schmunzelhasen betrifft, ist Entwarnung angesagt. Diesen nennt Milka nicht erst seit heuer so, sondern bereits seit 1973.
besorgte Bürger beklagen im Internet oft lautstark und immer wieder ein Schwinden christlicher Ausdrücke und Symbole, alles „wegen der Flüchtlinge“. Wenn sie ihre Verbundenheit zum Christentum zum Beispiel an diesem Osterwochenende auch mit Kirchgängen zum Ausdruck brächten, wäre das wunderbar. Dort hört man allerhand Spannendes zum Thema Nächstenliebe.