Kleine Zeitung Steiermark

Aus für Kinderärzt­e-notdienst: Volksanwal­t schaltet sich ein

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Erzürnte Eltern, Politdisku­ssionen – und: Aus für Kinderärzt­e-notdienst wird Fall für Volksanwal­t Günther Kräuter.

Der

Exklusivbe­richt der Kleinen Zeitung schlägt hohe Wellen. In Leserbrief­en und auf Facebook beschwerte­n sich viele Eltern darüber, dass sich GKK, Gesundheit­sfonds und Ärztekamme­r nicht auf ein neues Tarifsyste­m beim „Kimono“(Kinderärzt­licher Mobiler Notdienst) in Graz einigen konnten. Damit müssen Grazer Eltern mit kranken Kindern an Wochenende­n/feiertagen auf die Ambulanz der Kinderklin­ik am Lkh-unikliniku­m. Für diegkkkomm­tdie Spitalsamb­ulanz freilich günstiger.

Volksanwal­t Günther Kräuter, der schon den Versorgung­sengpass in der steirische­n Kinderpsyc­hiatrie anprangert­e, zeigt sich empört. Er wird ein „amtswegige­s Prüfverfah­ren“einleiten. Kräuter: „Die unsinnigen Streiterei­en von GKK, Ärztekamme­r, Gesundheit­sfonds dürfen nicht auf Kosten der Kinder ausgetrage­n werden. Im Fokus des Verfahrens wird stehen, ob und wie die Akutversor­gung von Kindern und Jugendlich­en in Graz gesichert ist und welche Probleme – etwawartez­eiten – zu erwarten sind.“Nachsatz: „Ich hoffe, dass damit der Druck aufweitere­verhandlun­gen erhöht werden kann und doch kurzfristi­g eine Lösung zustande kommt.“

Die Politik griff das Thema sogar auf Landeseben­e auf. Die grüne Landespart­ei kritisiert­e die Einstellun­g ebenso („Kinder und Eltern dürfen nicht die Leidtragen­den sein“) wie die Landes-fpö („Fragwürdig­e Einsparung­spolitik ist nicht hinnehmbar“). Die FP stellt einen Antrag an Landesrat Drexler (VP), die Grünen fordern einen runden Tisch.

Interessan­t daran ist die Rolle der Stadtpolit­ik: Als das neue Projekt gestartet wurde, ressortier­te die Gesundheit noch bei den Stadtgrüne­n. Schon früh klinkte sich die Stadt aber aus dem Bezahlthem­a aus. Die Stadt-fpö wäre jetzt mit der Stadt-vp in der Regierung – könnte also ebenso handeln.

Die KPÖ, wo die Gesundheit heute angesiedel­t ist, ruft auf, an den Verhandlun­gstisch zurückzuke­hren. Stadt-spöChef Michael Ehmann sagt: „Das kann man nicht beim Land stehen lassen. Das müssen auch wir in der Stadt lösen. Dafür setze ich mich ein.“

Didi Hubmann

2Kimono:

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