Noch einmal „Polt“, dann fällt der Vorhang
Der Publikumserfolg mit Erwin Steinhauer kehrt noch einmal zurück. Dann ist Schluss.
Mit
bis zu 1.104.000 Zuschauern und einem Marktanteil bis 37 Prozent zählt Alfred Komareks „Polt“zu den erfolgreichsten und prestigeträchtigsten Ermittlern des ORF. Heute kommt er mit seinem sechsten Fall „Alt, aber Polt“ein letztes Mal auf die Bildschirme. Für Komarek steht fest, dass es keineweitere Fortsetzung geben wird, „denn dann würde man die Figuren kaputtmachen – und mich auch. Einen ‚Polt‘ zu schreiben, ist sehr anstrengend.“Auch sei die Geschichte mittlerweile „wirklich zu Ende erzählt“, ist der 72Jährige überzeugt.
Dertitel gibt die Handlung vor: Polt (Erwin Steinhauer) ist alt geworden, sieht sich am Rande der dörflichen Gesellschaft und versucht sich als Weinbauer. Als er vommord an einem Mädchen er- fährt, hat er zunächst wenig Lust zu ermitteln – aber ganz gleichgültig ist es ihm dann doch nicht. Zudem gibt es da diese Frau namens Mira Martell (Iris Berben), die Polt mit ihrer Schrulligkeit in ihren Bann zieht. In weiteren Rollen des im Weinviertler Pulkautal gedrehten Krimis sind Florian Teichtmeister, Sandra Cervik, Herbert Föttinger und der 2017 verstorbene Hans-michael Rehberg zu sehen.
Ursprünglich waren, angelehnt an Vivaldis Jahreszeiten, nur vier „Polt“-teile vorgesehen. Geworden sind es schließlich sechs. Abschiedsschmerz empfindet Komarek dennoch keinen, denn der Polt „lebt ja in meinem Hinterkopf weiter“. Durchaus eine Chance, die Geschichte fortzusetzen, würde Stammregisseur Julian Pölsler orten: „Zwischen Martell und Polt entwickelt sich Verbundenheit. Vielleicht könnte er sich entschließen, mit ihr ein bisschen in diewelt hinauszufahren.“
Den Schlusspunkt setzt schließlich Steinhauer, der keine Sentimentalität aufkommen lässt und stattdessen einen Seitenhieb in Richtung ORF austeilt: „Immerhin hat es der ORF geschafft, in 17 Jahren sechs ‚Polt‘-filme zu drehen. Somit bin ich glücklich, dass sie sich nicht überanstrengt haben.“Luigi Heinrich