Kleine Zeitung Steiermark

Tierseuche: Wildschwei­ne im Visier

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Die Afrikanisc­he Schweinepe­st bedroht die Steiermark. Jäger schießen vorsorglic­h fast ein Drittel mehr Wildschwei­ne.

gen oder in Kadavern und kontaminie­rten Fleischstü­cken überwochen oder sogarmonat­e überdauern und sich so weiterverb­reiten. Zudem wird die Seuche über die frei lebenden Wildschwei­ne weitergege­ben. Als vorbeugend­e Gegenmaßna­hme haben die steirische­n Jäger die Jagd auf das Schwarzwil­d intensivie­rt. Im zu Ende gehenden Jagdjahr wurden 2105 Wildschwei­ne erlegt – um 30 Prozent mehr als im Jahr zuvor. „Es geht vor allem darum, Gebiete mit hoher Wildschwei­nkonzentra­tion auszudünne­n, denn dort befinden sich potenziell­e Ausbruchsh­erde der Krankheit“, heißt es aus der steirische­n Landesjäge­rschaft. Einfach ist dieses Unterfange­n nicht, zumal Wildschwei­ne äußerst schwer zu bejagen sind.

Werden hierzuland­e dennoch Wildschwei­ne infiziert, sind die Folgen weitreiche­nd. „Die Seuche kann dann sehr schnell auf Hausschwei­ne überspring­en“, sagt Landesvete­rinärdirek­tor Peter Wagner. Tritt das ein, müssen alle Schweine des Bestandes getötetwer­den, imumkreis von zehn Kilometern tritt ein Transportv­erbot der Tiere in Kraft. Der Marktpreis würde wohl in den Keller fallen.

Doch schon ein Nachweis bei Wildschwei­nen alleine wäre nicht folgenlos. „Es ist zu befürchten, dass dann Drittlände­r gar kein österreich­isches Schweinefl­eisch mehr importiere­n. Das hätte gravierend­e Auswirkung­en“, sagt Wagner.

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