Sieben Jahre Haft für 18-jährigen Schüler
Berufsschüler stach im Streit auf Mitschüler ein. Wegen Körperverletzung verurteilt.
Ein
18-jähriger Steirerwurde gestern im Grazer Straflandesgericht wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung zu sieben Jahren Haft verurteilt. Er hatte im Vorjahr einen Mitschüler nach einem geringfügigen Streit mit einem Messer in die Brust gestochen. Zusätzlich zur Strafe wurde eine Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher verfügt. Der mit weißem Hemd und ordentlicher Frisur adrett wirkende junge Angeklagte durfteweder gefilmt noch fotografiert werden, „weil er das vielleicht nicht möchte“, sagte Richter Raimund Frei. Zum Zeitpunkt der Tat hatte der Schüler noch völlig anders ausgesehen: fast ganz abgeschorene Haare, grüner Militär-look, sehr trainiert.
Die Eröffnungsvorträge von Staatsanwalt und Verteidigung waren kurz und lieferten nur die Fakten. Der Angeklagte geriet mit einem Mitschüler aus der Berufsschule in Fürstenfeld wegen einer Kleinigkeit in Streit. Der 18-Jährige stach dem Kollegen mit einem Klappmesser in die Brust.
Der Richter versuchte, dem Motiv für dieses Ausrasten auf die Spur zu kommen. Der Angeklagte meinte, er habe sich gemobbt gefühlt. „Ich habe keinenmordgedanken gehabt, ich wollte das nicht, ichwar nur so wütend“, meinte er. Der Beschuldigte hat bereits einmal eine Aggressionstherapie absolviert, ein Sachverständiger sprach von einer „explosiven, instabilen Persönlichkeit“. Die Anklage hatte auf Mordversuch gelautet, doch die Geschworenen befanden, dass es absichtliche schwere Körperverletzung war. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.